Essen. Alkohol, Drogen, Sex. In Katar gelten in vielen Lebensbereichen strenge, in ungewohnten Bereichen drakonische Regeln: Ein Überblick zur WM.

Fußballfans, die der Nationalmannschaft zur WM nach Katar hinterherreisen nach Katar nachreisen wollen, werden sich umstellen müssen. Zwar gibt es Glanz und Luxus, aber auch strenge Regeln, die zu kennen und zu befolgen klüger ist als in vielen anderen Ländern.

Regeln zum Alkoholkonsum in Katar

Ein Thema, das viele Katar-Reisenden zur WM umtreibt, betrifft Alkohol. Katar ist da grundsätzlich etwas toleranter. Etwas. Der Verzehr ist anders als bei den benachbarten Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen Staaten nicht völlig verboten.

In Bars und Restaurants wird Alkohol ausgeschenkt, auch dürfen Ausländer in Geschäften Alkohol kaufen. Bislang aber nur, wenn sie erstens in Katar leben, über 21 Jahre alt sind und eine entsprechende Genehmigung erworben haben. Dass sich das zur WM noch lockert, ist wird diskutiert, scheint aber eher unwahrscheinlich. Touristen sollten also damit rechnen, aus Geschäften wieder weggeschickt zu werden.

Reportagen aus Katar

Ausschankzonen vor den Stadien bei der WM in Katar

In der Diskussion steht in den Wochen vor der WM auch noch die Frage, ob in den Stadien Alkohol verkauft werden kann. Das bleibt, teilte die Fifa Anfang September mit, verboten. Erlaubt ist lediglich alkoholfreies Bier. Allerdings betreibt die Fifa hier Lobby-Arbeit um den Großsponsor, Getränke-Multi Inbev, der bei der WM Budweiser bewirbt, bei Laune zu halten. Immerhin haben die Gastgeber rund um die Stadion „Alkoholzonen“ eingerichtet, in denen Alkohol verkauft und verzehrt werden darf. Konkret heißt das nach den jüngsten Verhandlungen: Alkoholhaltige Getränke werden vor und nach dem Anpfiff auf dem Stadiongelände sowie nach 18.30 Uhr Ortszeit auf dem Fanfest in Doha ausgeschenkt.

Der Ausschank auf dem Fanfest in der Hauptstadt des Emirats, wo der Großteil der Teams und Fans Unterkünfte beziehen wird, war 2019 bei der Club-Weltmeisterschaft in dem islamisch-konservativen Land getestet worden. Damals kostete ein halber Liter gezapftes Bier umgerechnet etwa 6,20 Euro. Im Angebot waren auch Wodka, Whiskey und Gin. Eine Flasche Rotwein kostete umgerechnet etwa 27 Euro.

Auch hier wird gespielt: im Stadion 974 in Doha. Für den Bau wurden 974 bunte Schiffscontainer verbaut.
Auch hier wird gespielt: im Stadion 974 in Doha. Für den Bau wurden 974 bunte Schiffscontainer verbaut. © dpa | Christian Charisius

Das Auswärtige Amt weist bei seinen Reisehinweisen darauf hin, dass der Verzehr von Alkohol in der Öffentlichkeit, der Import von Alkohol und Alkohol am Steuer jeweils verboten sind. Die Strafsystem ist von islamischen Vorstellungen geprägt und drakonisch. Das gilt insbesondere auch beim Konsum von Drogen. Verzehr und Besitz (auch bei kleinen Menge) können mit langen Haftstrafen, Handel mit der Todesstrafe geahndet werden.

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Körperliche Nähe und Sex: Juristische Folgen

Nicht direkt mit Alkohol aber mit Verhaltensweisen haben Hinweise des Auswärtigen Amtes zum Thema körperliche Nähe und Sex zu tun. Öffentlicher Austausch von Zärtlichkeiten sind verboten und können bestraft werden. Das gilt ganz besonders im gleichgeschlechtlichen Fall. Für Homosexuelle ist Katar kein guter Ort. Das AA weist darauf hin, dass auch bei heterosexuellen Paaren außerehelicher Sex als Vergewaltigung bestraft wird. Mit drastischen Strafen für das „Opfer“.

Zurückhaltung in allen Debatten um Religion ratsam

WM-Touristen sollten sich auch in politischen Diskussionen zurückhalten. Das Land ist nicht für eine ausgeprägte Debattenkultur bekannt. Insbesondere in religiösen Fragen gerät der Katar-Reisende schnell unter Blasphemie-Verdacht. Das Auswärtige Amt weiß auch hier von strafrechtlicher Verfolgung mit Geld- und Haftstrafen.

Aktuelle Reisehinweise vor der WM in Katar überprüfen

WM-Reisende nach Katar sollten sich unbedingt kurzfristig bei den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes zu Katar informieren, um nicht unwissend in eine juristische - und folgenreiche - Falle zu tappen.

Diese Hinweise sollen nicht sagen, dass die Kataris schlechte Gastgeber wären, aber es gelten eben strengere Regeln. Regeln,die Touristen bei Reisen in andere Länder in Urlaubslaune bewusst oder unbewusst beugen. Anders als andere Gastgeber schaut Katar eben nicht weg.

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