Essen. Der FC Bayern hat in einem Video mitgeteilt, wie sehr ihm die Fans im Stadion fehlen. Blöd nur, dass damit auch für Qatar Airways geworben wird.
Man muss sich die Zahlen nur mal vor Augen führen. Aus einem Bericht des Guardians geht hervor, dass mehr als 6.500 Gastarbeiter in Katar gestorben sind, seitdem das Wüstenemirat im Jahr 2010 die Weltmeisterschaft 2022 zugesprochen bekommen hat. Experten vermuten, dass die tatsächliche Zahl der Todesopfer noch deutlich höher liegt. Allerdings lassen sich nicht alle tragischen Unfälle mit den Baustellen für das große Sportereignis in Verbindung bringen. Fest steht jedoch: In Katar werden Menschenrechte mit Füßen getreten.
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Das hindert den Fußball nicht daran, weiterhin mit dem reichen Staat zusammenzuarbeiten. Katar hat seine Drähte zu zahlreichen europäischen Topklubs gespannt. Auch zum FC Bayern, wofür immer wieder Kritik auf den Klub einprasselt. Nun aber hat er in einem neuen Werbevideo die eigene Fankultur auf derart unwürdige Art und Weise mit seinem Sponsor verknüpft, dass man nur festhalten kann: Die Bayern verhöhnen einen großen Teil ihrer eigenen Anhänger.
FC Bayern wirbt für Qatar Airways
In dem Video, das der Verein unter anderem auf Twitter veröffentlicht hat, betonen die Profis Joshua Kimmich, Leroy Sané und Alphonso Davies zur Melodie von "Ain´t No Sunshine", wie sehr ihnen die eigenen Fans während der Corona-Krise fehlen. "Wir vermissen euch", schreiben die Bayern dazu in den sozialen Medien. Das Problem liegt nur darin, dass der Clip nur produziert wurde, um damit für Qatar Airways zu werben, die nationale Fluggesellschaft Katars.
Wir vermissen euch! #FCBayern #MiaSanMia #QRFanthem @qatarairways pic.twitter.com/ySd6geGJ25
— FC Bayern (@FCBayern) February 26, 2021
Eindeutiger kann der Rekordmeister gar nicht ausdrücken, dass ihn die Kritik an der Partnerschaft, die auch von den eigenen Anhängern kommt, nicht juckt. Das passt ins Bild, das zuletzt auch Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge abgab, als er im ZDF-Sportstudio beim Gespräch über die Menschenrechtslage in Katar nur herumdruckste.
Niemand braucht sich wundern
Vor allem aber braucht sich kein Verantwortlicher wundern, dass sich einige Fans vom Profi-Fußball abwenden. Solange der FC Bayern glaubt, es wäre eine gute Idee, an seine Anhänger zu denken und gleichzeitig für Qatar Airways zu werben.