Gelsenkirchen. S04-U23-Trainer Jakob Fimpel adelt den Mittelfeldspieler. Doppeltorschütze Tim Albutat schwärmt. Wiedenbrücks Coach lobt Tempelmann ebenfalls.

Auch ohne eigenen Torerfolg oder Torvorlage war der Auftritt von Lino Tempelmann im Dress der Schalker Regionalliga-Mannschaft bemerkenswert. Der 25-Jährige, der im Saisonverlauf fünf Zweitligaspiele für die königsblauen Profis absolviert hat, glänzte bei seinem ersten Spiel in der S04-Reserve als laufstarker Ideengeber und Balleroberer. Tempelmann hatte durch seinen dynamischen Auftritt maßgeblichen Anteil am Schalker 3:1-Sieg, der die Chancen auf den Klassenerhalt in der Regionalliga West etwas erhöht. Das S04-Team atmet deutlich hörbar auf, weiß aber auch, dass der Weg zur Rettung noch weit ist. Spielführer Tim Albutat skizziert: „Der Dreier war wichtig. Wir wollten unbedingt positiv in die Rückrunde starten und einen guten Abschluss im Jahr 2024 haben. Der Rückstand auf die rettenden Plätze ist trotzdem noch groß.“

Schalkes Trainer Fimpel findet es bemerkenswert

Jakob Fimpel, Trainer der Schalker U23 und zwischenzeitlich auch für zwei Wochen Interimstrainer bei den S04-Profis, adelte den herausragenden Lino Tempelmann im Gespräch mit der WAZ: „Wie Lino gegen Wiedenbrück gegen den Ball gearbeitet hat, das war bemerkenswert. Er hat sich im Spiel total verausgabt, dazu noch gute Aktionen in der Vorwärtsbewegung gehabt. Da kann man nur Danke sagen. Lino ist ein Super-Spieler, aber die Situation hier bei uns so anzunehmen, das ist schon stark. Er hat vorher nicht mit uns trainiert.“

Schalke-Kapitän Albutat: „Lino ist ein Unterschiedsspieler“

Auch Leitwolf Tim Albutat, der gegen Wiedenbrück einen Doppelpack erzielte, geriert beim Thema Tempelmann ins Schwärmen. „Lino ist ein Unterschiedsspieler. Das hat man gegen Wiedenbrück gesehen. Der SCW wollte Mann gegen Mann verteidigen, aber dann ist Lino durch seine Aktionen an ein, zwei Gegnern vorbeigezogen.“ Für Schalke wurden so Räume und Anspielstationen frei. Mehrfach brannte es in der Wiedenbrücker Deckung. Albutat weiß nach dem starken Tempelmann-Auftritt aber auch, dass es wohl eher ein Einsatz mit Seltenheitswert war. „Lino wird uns in der Rückrunde sicherlich nicht oft zur Verfügung stehen“, sagt der U23-Spielführer.

Anspannung vor dem Spiel, Erleichterung nach dem Spiel: Schalkes U23.Trainer Jakob Fimpel.
Anspannung vor dem Spiel, Erleichterung nach dem Spiel: Schalkes U23.Trainer Jakob Fimpel. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Tempelmann hat diese Ruhe am Ball“

Wiedenbrücks Co-Trainer und Kaderplaner Tobias Brockschnieder hatte es offenbar schon geahnt, dass Schalkes Reserve im Regionalliga-Spiel auf Profis setzen würde. „Damit“, sagt der 35-Jährige, „muss man immer rechnen. Man hat schon gemerkt, dass Lino Tempelmann der Schalker U23 richtig gut getan hat. Er hat einfach diese Ruhe am Ball. Zudem ist in der 2. Liga ist das Tempo natürlich viel höher als bei uns in der Regionalliga, aber meine Jungs haben es trotzdem gut gemacht. Es muss für eine U23 nicht immer von Vorteil sein, wenn Profis von oben runterkommen.“ Im Fall von Tempelmann, Felipe Sanchez & Co. war es aber dieses Mal so.

Wiedenbrück kann nicht nachlegen - Schalkes U23 schon

Brockschnieder hatte sich den Sieg der Schalker Profis beim SC Paderborn (4:2) am Freitagabend noch live vor Ort angesehen: „Das Spiel lag direkt vor meiner Haustür.“ Im Parkstadion gab es dann am Samstag für Wiedenbrück ein Frusterlebnis. „Wir hätten mit unserer ersten Chance in Führung gehen müssen - und zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir die Chance zum Ausgleich. Die Partie hätte nicht für Schalke ausgehen müssen. Trotzdem macht uns der Auftritt Mut. Wir haben in Wiedenbrück mit den kleinsten Etat der Liga. Wir hatten mehrere Ausfälle und konnten nicht nachlegen - Schalkes U23 konnte es.“

Schalkes Abwehrspieler Malik Talabidi schraubt sich gegen Wiedenbrück zum Kopfball hoch.
Schalkes Abwehrspieler Malik Talabidi schraubt sich gegen Wiedenbrück zum Kopfball hoch. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

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