Gelsenkirchen. Schalke startet in Braunschweig ins Jahr 2025. Reporter Andi Ernst stellt die wichtigsten Fakten und vier Schlüssel zum Sieg vor.
Für den FC Schalke 04 kam die Zweitliga-Winterpause zum falschen Zeitpunkt. Nach drei tollen Leistungen in Folge hätten die Königsblauen gern weitergespielt. Am Samstag beginnt die Rückrunde für S04 mit einem Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig. Unser Schalke-Experte Andi Ernst blickt voraus - mit Fakten, Analyse und Vorhersage.
Braunschweig gegen Schalke 04 - die Fakten:
Wann und wo: 13 Uhr am Samstag, Eintracht-Stadion
TV: Sky, live ab 12.30 Uhr auf Sky Bundesliga 3
Historie: 53-mal trafen die beiden Teams bisher aufeinander, Braunschweig ist in den direkten Duellen vorn, gewann 22 Partien, Schalke lediglich 19 bei zwölf Unentschieden. Torverhältnis: 83:81 für Braunschweig. In Braunschweig selbst sah Schalke bisher nicht so gut aus, gewann nur fünf von 25 Spielen (26:44 Tore, sechs Unentschieden, 14 Eintracht-Siege). Das Hinspiel gewann Schalke mit 5:1.
Wettquoten: Schalke ist leicht favorisiert - Beispielquoten (Sieg Eintracht/Unentschieden/Sieg Schalke): Bwin 3,00/3,75/2,15 – Tipico 3,10/3,70/2,10 – Betway 3,00/3,50/2,15
Die wichtigsten Ausfälle: Drei Fakten sind bei der Eintracht erwähnenswert: Von den fünf Ex-Schalkern im Kader wird nur der vor kurzem ausgeliehene Lino Tempelmann spielen. Niklas Tauer und Sidi Sané (beide Aufbautraining nach Kreuzbandriss) fehlen ebenso wie Sebastian Polter (Aufbautraining) und Torwart Ron-Thorben Hoffmann (Nichteinsatzklausel). Das führt zum zweiten Fakt: Außer Hoffmann sind auch die Torhüter Tino Casali (Kreuzbandriss) und Marko Johansson (Daumenverletzung) nicht dabei. Leon Herdes, 17 Jahre alt, steht vor seinem Profidebüt. Dritter Fakt: Der schnelle Christian Conteh ist gesperrt.
Die Schalker Ausfälle sind seit Wochen bekannt: Janik Bachmann und Amin Younes verpassten wegen Verletzungen die komplette Wintervorbereitung, sie befinden sich im Aufbautraining. Auch Talent Zaid Amoussou-Tchibara kann nicht spielen, der 18-Jährige war aber nicht als Soforthilfe eingeplant.
Braunschweig gegen Schalke 04 - worum es für beide Mannschaften geht
Braunschweig: „Lieber knapper Sieg als Knappensieg“ - so lautet das Braunschweiger Motto für den Rückrundenstart. Die Braunschweiger stehen nach einer schwachen Hinrunde auf dem vorletzten Tabellenplatz, in den fünf Spielen vor der Winterpause blieben sie ohne Sieg (ein Unentschieden, vier Niederlagen, 2:12 Tore), blieben viermal in Folge ohne eigenen Treffer. Trainer Daniel Scherning, im Sommer 2024 noch gefeierter Retter, geriet erheblich in die Kritik. Aus vielen Gründen ist die Partie für die Braunschweiger ein Sechs-Punkte-Spiel. Erstens: Mit einem Sieg könnte die Eintracht den Rückstand auf Schalke auf vier Punkte verkürzen. Zweitens: eine Trainerdebatte? Würde es bei einem Sieg nicht geben. Drittens: Bei einer Niederlage droht ein weiterer Absturz - die kommenden Gegner: Magdeburg, Karlsruhe, Köln.
Und wie ist die Form? Braunschweig verzichtete auf ein Trainingslager, gewann bei winterlichen Temperaturen die Spiele gegen Bundesligist St. Pauli (2:1) und Drittligist Cottbus (4:2).
Schalke: Der Sieben-Punkte-Dezember (4:2 in Paderborn, 1:1 gegen Düsseldorf, 4:1 in Elversberg) hat Schalke einen komfortablen Sechs-Punkte-Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz beschert. Und nicht nur das: Der Rückstand auf den Tabellendritten HSV beträgt lediglich acht Punkte - er ist verführerisch gering. Dennoch verzichteten die Schalker in der sehr ruhigen Wintervorbereitung auf Kampfansagen. Zwei Monate zuvor hätte Schalke auf den letzten Platz zurückfallen können, sagte beispielsweise Sportchef Youri Mulder, da sei es vermessen, nun vom Aufstieg zu reden. Die beliebte Floskel „Von Spiel zu Spiel denken“ ist gerade sehr beliebt auf Schalke, die 40-Punkte-Marke zu erreichen hat die Klubführung als erstes Ziel ausgegeben. Gewinnt Schalke, ist eine Euphorie nicht unwahrscheinlich, denn dann folgen zwei lösbare Heimspiele (Nürnberg, Magdeburg).
Und wie ist die Form? Drei herausragende Spiele im Dezember, zwei Testspielsiege im Trainingslager in Belek (3:1 gegen den FC Aarau, 3:0 gegen den FC Zürich): Schalke ist bestens vorbereitet.
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Die vier Schalke-Schlüssel zum Erfolg
1. Schnell wieder ins eigene, erfolgreiche Spiel finden
Schalkes Startelf ist eingespielt, war im Dezember gemeinsam erfolgreich, trainierte in der Vorbereitung in jeder Trainingseinheit zusammen, um kleinere Fehler zu beheben. Diese Automatismen nicht nur im Training oder in Testspielen zu zeigen, sondern von Beginn an auch in Braunschweig, ist sehr wichtig. Schalkes Taktik und Aufstellung sind für Braunschweigs Trainer Daniel Scherning keine große Überraschung, bieten aber genug Flexibilität im Spielaufbau durch den variablen Paul Seguin und individuelle Qualität durch die Torjäger Moussa Sylla (11 Tore) und Kenan Karaman (10 Tore).
2. Offensive Standardsituationen sind besonders wichtig - Eintracht-Schwäche nutzen
Keine Mannschaft ist schwächer bei gegnerischen Standardsituationen als Eintracht Braunschweig. 13 Gegentore nach ruhenden Bällen sind Zweitliga-Minuswert. In der Winterpause arbeitete Schalkes Co-Trainer Tim Hoogland an neuen Standard-Varianten mit seinen Spezialisten.
3. Torwartschwäche des Gegners nutzen
Die Schalker selbst haben via Klausel verhindert, dass die Braunschweiger ihren Wunschtorwart Ron-Thorben Hoffmann einsetzen können. Da Ersatzkeeper Marko Johansson ausfällt, dürfte der 17 Jahre alte Leon Herdes sein Profidebüt feiern. Schalkes Aufgabe: viele Abschlüsse suchen, so wie in Paderborn (25 Torschüsse), gegen Düsseldorf (19) und in Elversberg (15).
4. Individuelle Fehler vermeiden, Vorsicht beim Spielaufbau!
Eine hohe Anzahl an individuellen Fehlern verhinderte bessere Schalker Ergebnisse. Zwei Beispiele: Beim HSV unterlief Ron Schallenberg ein Fehlpass im Spielaufbau, daraus resultierte das Tor zum 0:2. Ein Stellungsfehler von Marcin Kaminski führte in Paderborn zum zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand. Keeper Justin Heekeren sah in Spielen gegen Hertha BSC sowie in Hamburg und Elversberg bei Gegentoren unglücklich aus. Vor allem beim kurzen Spielaufbau über Heekeren, Seguin und die Innenverteidiger muss Schalke vorsichtiger sein als in vielen Hinrundenspielen.
Der Tipp unseres Schalke-Experten Andi Ernst
Schalke gewinnt mit 3:1.
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