Gelsenkirchen. Paul Seguin zeigte beim Schalker 4:2-Erfolg in Paderborn eine überragende Leistung. Wie er den überraschenden Erfolg bewertet.
Die Lobeshymnen von Lukas Kwasniok, immerhin Trainer des Zweitliga-Spitzenreiters SC Paderborn, wollten kein Ende nehmen. Seine Mannschaft hatte gerade mit 2:4 (1:2) gegen den angeschlagenen FC Schalke 04 verloren, doch die Leistung des Gegners erkannte er an: „Schalke hat das top gemacht, hatte heute Mentalität und Qualität.“ Noch vor einer Woche hatten die Königsblauen zu Hause mit 0:3 gegen Kaiserslautern verloren, erlebten danach eine chaotische Woche. Was ist passiert?
Schalke: Bestnote für Paul Seguin
Sportlich ist vor allem eins auffällig: Paul Seguin stand im Gegensatz zum Kaiserslautern-Spiel in der Startelf und war diesmal zu 100 Prozent fit. Schon unter Ex-Trainer Karel Geraerts hatte er die Schlüsselrolle in Schalkes Team. Nun bestimmte er erneut wie ein Quarterback im American Football das Tempo - in unserer Einzelkritik gab es für ihn deshalb die Bestnote. „Wir wissen, wie wichtig Paul ist, wenn er fit ist. Wir wissen, dass er das Spiel von hinten bestimmen kann, dass er die Halbräume sucht und mutig in sie hereinspielt. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht“, lobte Kapitän Kenan Karaman.
Seguin kam allein in der ersten Hälfte auf 66 Ballkontakte, am Ende wurden es 106. „Wir haben in der ersten Halbzeit keinen Zugriff in der Arbeit gegen den Ball bekommen. Seguin konnte immer wieder andribbeln, hat immer wieder Karaman und Younes gefunden“, seufzte Paderborns Trainer Kwasniok.
Schalke: Seguin legt zwei Tore vor
Seguin nahm diesmal das Lob von den Mitspielern an. Nach dem 2:0 über Jahn Regensburg vor drei Wochen, als er ebenfalls überzeugt hatte, reagierte er noch leicht schnippisch mit dem Satz, für ein Spiel gegen Regensburg müsse er sich nicht feiern lassen. Nun, auswärts beim Spitzenreiter, war das anders: „Ich denke, dass ich das Spiel gut geordnet, es von hinten heraus in die Hand genommen habe.“ Am Ende konnte sich der 29-Jährige sogar noch über zwei Torvorlagen freuen. Beim Stand von 2:2 landeten seine Freistoßflanken bei Kenan Karaman (69.) und Janik Bachmann (88.), die zum 4:2-Sieg trafen.
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So richtig zufrieden war Seguin in Paderborn aber doch nicht. „Ich will einmal einen Lauf haben, solche Leistungen über die ganze Saison zeigen. Das hatte ich noch nicht auf Schalke, seit ich hier bin“, sagte er.
Nicht nur er, auch alle anderen Stützen müssten jetzt über einen längeren Zeitraum gesund sind, mahnte Seguin. „Wichtig ist, dass wir ein Gerüst bilden, dass alle fit bleiben. Es geht in der Zweiten Liga um Intensität. Dass wir Qualität haben, wissen wir. Wenn wir das auf den Platz kriegen, sind wir sehr schwer zu schlagen.“
So sah das auch Paderborns Trainer. Nach der Pressekonferenz sagte er im Vorbeigehen: „In dieser Form kann Schalke ganz oben mitspielen. Aber die Saison besteht aus 34 Spielen, nicht nur aus einem.“ In einer Woche wartet auf Schalke die nächste Prüfung - dann kommt Fortuna Düsseldorf nach Gelsenkirchen (Samstag, 13 Uhr/Sky).
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