Paderborn. Schalkes Kapitän Kenan Karaman verrät, wie er seine Mitspieler angestachelt hat. Eine Aussage der Paderborner sorgte für Extra-Motivation bei S04.
„Nach dem Spiel war es Gänsehaut pur vor unseren Fans“, sagt Janik Bachmann und strahlt. Nach schwierigen Wochen mit viel Kritik hat der FC Schalke 04 in Paderborn eine Reaktion gezeigt und den Tabellenführer der 2. Bundesliga mit 4:2 (2:1) geschlagen. Vor dem Gästeblock des ausverkauften Stadions wurde das minutenlang gefeiert. „Unsere Fans haben das Stadion heute wieder eingenommen“, schwärmt Bachmann. „So ein Sieg gegen den Tabellenführer tut einfach gut und gibt viel Kraft für die kommenden Wochen.“
Ein Schlüsselerlebnis auf dem Weg zum überraschenden Auswärtssieg ereignete sich schon im Vorfeld der Partie – bei einer Pressekonferenz mit Paderborns Trainer Lukas Kwasniok am Donnerstag. Denn der 43-Jährige motivierte die S04-Profis unfreiwillig, indem er den Teamgeist der Schalker Mannschaft infrage stellte. Die Spieler der Königsblauen seien nicht bereit, etwas füreinander auszumerzen – anders als beispielsweise Teams wie die SV Elversberg, sagte er.
Schalke-Profi Janik Bachmann: „Wir sind ein geiles Team“
„Die Aussagen von Kwasniok haben bei uns in der Kabine die Runde gemacht“, erzählt Bachmann, der per Kopf für den 4:2-Endstand gesorgt hat. In seiner Ansprache vor dem Spiel hat auch Kenan Karaman noch einmal an diese Kritik des Paderborn-Trainers erinnert. „Das haben wir persönlich genommen“, sagt Karaman. „Wir wollten jede Minute zeigen, dass wir eine gute Mannschaft sind.“ Auch Bachmann stimmt zu und schwärmt: „Wir sind ein geiles Team, eine geile Truppe und wir glauben an uns.“
Das Auftreten der Schalker auf dem Platz hat gezeigt: Die Botschaft des Kapitäns ist angekommen. Von der ersten Minute an waren die Gäste aus Gelsenkirchen aggressiver, zeigten Siegeswille. „Schon in den ersten zwei Minuten wurde das Spiel dreimal unterbrochen, weil Paderborner auf dem Boden lagen. Wir wussten, dass wir diese junge Mannschaft so brechen können“, erklärt Karaman die Herangehensweise. „Unser Plan ist aufgegangen, die Paderborner haben keine Lösungen gefunden und waren sehr leise auf dem Platz.“
Schalke zeigt in Paderborn beste Saisonleistung
Von der königsblauen Krisenstimmung der vergangenen Wochen war am Freitagabend tatsächlich nichts mehr zu spüren. „Wir haben uns einfach vorgenommen, die ganze Scheiße auszublenden“, sagt Bachmann. „Stattdessen wollten wir uns an den positiven Dingen hochziehen – wie der zweiten Halbzeit in Hamburg. Unser Motto war: Wir stehen als Team zusammen. Egal, was passiert. Jeder hat für jeden gekämpft, wollte Fehler der Mitspieler ausbügeln, das war wirklich top.“
Für die Schalker ist klar: „Das wollen wir jetzt jedes Spiel abrufen“, erklärt Bachmann. In Sachen Einsatzbereitschaft ist die Leistung in Paderborn bis Weihnachten der Maßstab. Und bevor es in die Winterpause geht, stehen noch zwei knifflige Aufgaben an. Kommenden Samstag (14. Dezember) steigt das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf , kurz vor dem Fest dann reisen die Königsblauen zum Auswärtsspiel bei Top-Team SV Elversberg (20. Dezember).
Mit einer Leistung wie in Paderborn sind für die Schalker tatsächlich auch in diesen beiden Spielen noch Punkte drin. Nicht umsonst sagte SCP-Trainer Lukas Kwasniok nach der Pressekonferenz beiläufig noch, dass Schalke in dieser Form ganz oben mitspielen könne, wenn sie konstanter werden. „Verdienter Sieg für Schalke. Der Gegner war besser und hatte Mentalität und Qualität – wir hatten nur Mentalität. Deswegen haben sie uns von der ersten Minute an dominiert“, lobt der Trainer des Tabellenführers.
Und zur Wahrheit gehört: Einen Anteil an dieser besten Saisonleistung der Königsblauen hatte auch Kwasniok selbst.
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