Dortmund. Dortmund trifft im Achtelfinale der Königsklasse auf den OSC Lille oder Aston Villa. Es wird ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben.

Borussia Dortmund hat im Play-off-Rückspiel gegen Sporting Lissabon 0:0 gespielt. Trotz der enttäuschenden Vorstellung steht der BVB im Achtelfinale der Champions League. Am Freitag erfährt der Klub bei der Auslosung in Nyon ab 12 Uhr, gegen wen es in der nächsten Runde geht. Entweder trifft der Bundesligist auf OSC Lille aus Frankreich oder auf den englischen Klub Aston Villa. Wir stellen die beiden potenziellen Gegner vor.

OSC Lille: Mit einer Torgala ins Achtelfinale

Am letzten Spieltag qualifizierte sich der Klub aus dem Norden Frankreichs für das Achtelfinale. Zum Abschluss der Gruppenphase drehte Lille mächtig auf, schoss Feyenoord Rotterdam mit 6:1 aus dem Stadion.

In der Ligue 1 liegt die Mannschaft von Trainer Bruno Genesio auf dem fünften Platz. Rang drei, der ein erneutes Startrecht für die Königsklasse einbringt, liegt nur zwei Punkte entfernt.

Der Star: Im Nationalteam wirbelt Jonathan David mit einem Bayern-Profi

Jonathan David ist der Torgarant bei Lille. Zwölf Tore in der Liga, sechs Treffer in der Champions League – die Bilanz spricht für sich. Der 25-Jährige soll zuletzt auf dem Einkaufszettel des FC Bayern gestanden haben.

Der Kanadier Jonathan David ist der Torjäger des OSC Lille.
Der Kanadier Jonathan David ist der Torjäger des OSC Lille. © AFP | FRANCOIS LO PRESTI

Einen Münchener Profi kennt David übrigens sehr gut. Mit Alphonso Davies spielt er für die kanadische Nationalmannschaft.

Der alte Bekannte: Thomas Meunier enttäuschte beim BVB

Im Sommer 2020 verpflichteten die Dortmunder Thomas Meunier. Der Belgier kam damals ablösefrei von Paris Saint-Germain. Dem BVB schien ein Coup gelungen zu sein, sie zahlten dem Rechtsverteidiger deshalb ein üppiges Handgeld und Jahresgehalt.

Doch Meunier enttäuschte in vielen Einsätzen. Er wechselte Anfang 2024 zunächst zu Trabzonspor in die Türkei. Mittlerweile spielt Meunier in Lille – und ist gesetzt.

Und das noch: Nabil Bentaleb und sein wundersames Comeback

Nabil Bentaleb feierte am Wochenende ein filmreifes Comeback. Vor acht Monaten hatte der ehemalige Profi des FC Schalke 04 einen Herzstillstand erlitten. Nun durfte er erstmals wieder ran.

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Der Algerier war wenige Minuten auf dem Platz, als er einen Treffer erzielte, Lille gewann mit 2:0 bei Stade Rennes. In der Champions League kann Bentaleb kein persönliches Derby bestreiten. Der Mittelfeldspieler fehlt auf der Kaderliste für diesen Wettbewerb.

Aston Villa: Einen Namen als Bayern-Schreck gemacht

Wenn beim FC Bayern der Klubname Aston Villa fällt, schaudern die Fans. 1982 trafen die Münchener im Europapokal der Landesmeister auf den Klub aus Birmingham – und verloren das Finale mit 0:1. Im Herbst 2024 kam es zu einer Neuauflage des Duells. Erneut gewannen die Engländer mit 1:0.

Doch Villa ist mehr als nur ein Bayern-Schreck. Unai Emery hat ein Team entwickelt, das in der Champions League Platz acht nach der Vorrunde belegte. In der Premier League gab es kurz vor dem Jahreswechsel einen 2:1-Sieg gegen Manchester City.

Der Star: Ollie Watkins ließ im Sommer ganz England träumen

Ollie Watkins ist die Tormaschine von Aston Villa.
Ollie Watkins ist die Tormaschine von Aston Villa. © AFP | PAUL ELLIS

Seinen wohl größten Auftritt in einem Fußballstadion hatte Ollie Watkins in Dortmund. Bei der EM 2024 traf er für England zum 2:1 gegen die Niederlande. Sein Siegtor in der Nachspielzeit brachte die Three Lions ins Finale. Auf der Insel träumten die Fußballfans vom ersten Titel seit 1966. Doch im Finale war Spanien zu stark.

Watkins zeigt nicht nur im weißen Nationaltrikot gute Leistungen. Auch wenn er den weinroten Dress seines Klubs trägt, sind die Torhüter auf der Hut. Watkins steht in der Saison 2024/2025 bei bereits zwölf Pflichtspieltreffern.

Der alte Bekannte: Ian Maatsen überzeugte und patzte folgenschwer

Ian Maatsen spielte in der vergangenen Saison noch für Borussia Dortmund. Mit Aston Villa könnte es für ihn nun zu einem Wiedersehen mit dem BVB kommen.
Ian Maatsen spielte in der vergangenen Saison noch für Borussia Dortmund. Mit Aston Villa könnte es für ihn nun zu einem Wiedersehen mit dem BVB kommen. © dpa | Tom Weller

Der NIederländer Ian Maatsen war für eine Halbserie beim BVB aktiv. Die Leihgabe des FC Chelsea zeigte gute Leistungen, war als Linksverteidiger gesetzt. In seinem letzten Pflichtspiel für den BVB patzte er dann folgenschwer. Im Champions-League-Finale gegen Real Madrid spielte er einen üblen Fehlpass: Vinicius junior traf zum entscheidenden 2:0.

Trotzdem hätten die Dortmunder einen Spieler seiner Güte gut gebrauchen können. Die fixe Ablösesumme konnte der Klub aber nicht stemmen. Dafür zahlte Aston Villa mehr als 40 Millionen Euro an Chelsea. Und bei seinem neuen Klub ist Maatsen gesetzt.

Und das noch: Donyell Malen ist in der Champions League außen vor

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Im Winter trennten sich die Wege von Donyell Malen und dem BVB. In den dreieinhalb Jahren zuvor spielten der Niederländer selten konstant. Nun spielt er für Aston Villa. Sein Ex-Klub bekam 25 Millionen Euro.

In der Champions League wird es zu keinem Wiedersehen auf dem Platz kommen. Aston Villa durfte für die K.o-Runde nur drei Spieler nachnominieren. Donyell Malen gehörte nicht zu den Auserwählten.

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Nächster BVB-Gegner: Kehl hat keine Präferenz

Einen Wunschgegner haben die Dortmunder nach eigenen Angaben nicht. Nach der Nullnummer gegen Sporting Lissabon äußerte sich Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl zur Auslosung am Freitag neutral: „Ehrlich gesagt ist es mir egal, gegen wen wir am Ende spielen.“

Auch im nächsten Jahr würde Sebastian Kehl das Champions-League-Mikro gerne in der Hand halten.
Auch im nächsten Jahr würde Sebastian Kehl das Champions-League-Mikro gerne in der Hand halten. © dpa | Federico Gambarini

Den Blick richtet Dortmunds Sportdirektor nun erstmal auf das Bundesliga-Spiel am Samstag:. „Der Fokus liegt jetzt einzig und allein auf Union Berlin. Wir wollen dieses Heimspiel unbedingt gewinnen“. Und der BVB muss dieses Spiel auch gewinnen. Mit acht Punkten Rückstand auf Platz vier laufen die Borussen Gefahr, sich erstmals seit 2015/16 nicht für die Königsklasse zu qualifizieren.