Dortmund. Borussia Dortmund wird im Revierderby beim VfL Bochum Verteidiger Julian Ryerson fehlen. Welche Alternativen Niko Kovac hat.
Niko Kovac kennt das Ruhrstadion schon seit über 30 Jahren, seit Zweiliga-Zeiten. Achtmal kam er als Spieler an die Castroper Straße, dreimal als Trainer. Er weiß also genau, dass es für Borussia Dortmund in seinem ersten Derby am Samstag (15.30 Uhr/Sky) als BVB-Coach „keinen Schönheitspreis“ zu gewinnen gibt. „Die Jungs müssen wissen, was sie erwartet“, sagte der 53-Jährige, der von einem „sehr kampfgeprägtem Spiel“ ausgeht. Für Bochum käme das Revier-Duell im Abstiegskampf gerade recht.
Unglücklich ist für die Dortmunder daher, dass sie ihre Abwehr umbauen müssen. Dass Ramy Bensebaini weiterhin mit Muskelproblemen ausfällt, ist zu verkraften, denn in Person von Daniel Svensson kam in der Winter-Transferperiode ein neuer Linksverteidiger, der bei Sporting Lissabon (3:0) überzeugte. Und rechts? Julian Ryerson ist gesperrt. Keine Alternative ist restlos überzeugend.
BVB muss gegen VfL Bochum auf Carney Chukwuemeka verzichten
Pascal Groß wird im Mittelfeld benötigt, weil Zugang Carney Chukwuemeka (Knieprobleme) einen Rückschlag erlitten hat. Zudem wäre ein Duell mit Gerrit Holtmann, dem zweitschnellsten Spieler der Bundesliga, ob Groß‘ Tempodefizit riskant. Yan Couto steckt seit Wochen im Formtief. Kovac sieht in ihm eher einen Mann für die Fünferkette. „Yan ist sicherlich eine Alternative, die Frage ist, wann und wie schnell“, sagte Kovac. Bleibt der lange verletzte Niklas Süle, der in Lissabon sein Comeback gab. „Training ist das eine, Spielrhythmus das andere“, so Kovac. „Man kann acht Wochen nicht einfach weg reden.“
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Kovac könnte auch für eine Überraschung sorgen und zur Dreierkette zurückkehren, in der Emre Can und Nico Schlotterbeck gesetzt sind. Dann könnte Waldemar Anton den Part daneben spielen. Couto wäre der offensiv ausgerichtete Außenverteidiger. „Die Mannschaft ist in der Lage, beide System zu spielen. Wir sind sehr variabel. Das System ist nicht in Stein gemeißelt, wichtig ist, dass die Prinzipien stimmen“, sagte Kovac. Ob seine „gute Idee“, die Kovac verständlicherweise nicht genauer erklären wollte, aufgeht, weiß man aber erst am Samstagnachmittag.