Lissabon. Daniel Svensson gab am Dienstag sein Champions-League-Debüt. Was er gut machte und was nicht - und wieso Emre Can nach Schlusspfiff stichelte.
Wie soll man Daniel Svensson beschreiben? Nico Schlotterbeck hatte da eine Idee. „Er ist ein klassischer Mann aus den Norden. Die sind sehr ruhig“, sagte Borussia Dortmunds Abwehrchef mit einem Lächeln über den Winter-Neuzugang aus Schweden. Svensson, der am Mittwoch 23 Jahre alt wurde, hat im Play-off-Hinspiel bei Sporting Lissabon (3:0) sein Startelf-Debüt gegeben. Und machte seine Sache ordentlich.
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Svensson sollte mutig spielen, er löste auch einen Gegenpressing-Moment aus, aus dem dann das 1:0 durch Serhou Guirassy resultierte. Andererseits hatte er einen unruhigen Beginn. Wenn Flügelflitzer Geovany Quenda mal anzog, sah man auch, dass in der Champions League noch alles eine Stufe schneller zugeht als in der dänischen Liga beim FC Nordsjaelland. Am Ende standen nur zwei von acht gewonnen Zweikämpfen in der Statistik seines ersten Königsklassen-Spiels. „Am Anfang war er ein bisschen nervös, das ist ganz normal. Umso länger das Spiel ging, desto besser hat er es gemacht. Er kann echt sehr zufrieden sein“, lobte Schlotterbeck.
BVB: Daniel Svensson ist für Ramy Bensebaini in die Startelf gerutscht
Svensson war in die Startelf gerutscht, weil Stamm-Linksverteidiger Ramy Bensebaini mit Muskelbeschwerden in Dortmund bleiben musste. Der schwedische Nationalspieler ist erst seit wenigen Tagen beim BVB, wurde in Lissabon gleich ins „kalte Wasser“ geworfen, wie es Sportdirektor Sebastian Kehl beschrieb. „Er hat das richtig gut gemacht, hat Bälle gefordert, war auch fleißig und mutig unterwegs, ist immer wieder im Zentrum aufgetaucht“, sagte Kehl. Auch Emre Can verteilte „Respekt an ihn“. Und stichelte ein wenig. Denn Svensson beendete das Spiel mit Krämpfen. „Da habe ich ihm gesagt: Was ist los? Ich dachte, du wärest fit“, so Can. Das war selbstverständlich nur Spaß.
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Svensson hat nicht überragt, aber zumindest angedeutet, dass er eine Verstärkung für den Kader sein kann. Zur Gesamtbetrachtung gehört ja auch, dass er aufgrund der langen Winterpause in Dänemark, wo im Kalenderjahr gespielt wird, seit Anfang Dezember kein Pflichtspiel mehr bestritten hat. Die Praxis fehlt. Daher gab es auch ein Extra-Lob von Trainer Niko Kovac: „Dass er dann so ein Spiel macht, muss man auch mal erwähnen. Fantastisch.“ Ob er gegen den VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gleich wieder ran darf, hängt auch davon ab, ob Bensebaini rechtzeitig genesen ist.