Dortmund. Julien Duranville wird von BVB-Trainer Nuri Sahin gelobt und gegen Hoffenheim gebraucht. Das ist auch ein Zeichen an Donyell Malen.
Nach seinem ersten großen BVB-Auftritt, bei dem er zum ersten Mal in einem Champions-League-Spiel von Beginn an auf dem Platz gestanden hatte, meldete sich Julien Duranville bei Instagram. „Wir hatten mehr verdient, aber es war eine tolle Erfahrung, und ich bin gesegnet, ein Teil dieses Team zu sein“, schrieb der 18-Jährige.
2:3 hatte Borussia Dortmund gegen den FC Barcelona verloren; bis zur 73. Minute hatte Duranville mitgespielt und dabei auf seiner rechten Seite die Fähigkeiten angedeutet, die ihn einmal nach ganz oben tragen sollen. Seine spektakulären Drehungen, seine schnellen Schritte, seine Unberechenbarkeit können „ein Leuchten in die Augen“ zaubern, hat Trainer Nuri Sahin schon mal gesagt.
An diesem Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) geht für den BVB der Bundesliga Alltag weiter, der Tabellenvierzehnte TSG Hoffenheim besucht das Dortmunder Stadion. Sahins Elf muss dringend siegen, um an den Champions-League-Rängen kleben zu bleiben.
Nuri Sahin über Duranville: „Ich erwarte sehr viel mehr von ihm“
Und da in der Offensive weiterhin Maximilian Beier und Julian Brandt fraglich sind, da Karim Adeyemi nach seiner langen Verletzung erst mal Kraft schöpfen muss, kann es gut sein, dass Duranville erneut in die Startelf befördert wird.
„Wir wissen alle im Verein, was wir für ein Talent haben“, erklärte Sahin. „Es ist unsere Aufgabe, auf so einen Jungen aufzupassen. Er hat sehr viel trainiert in den vergangenen Wochen. Ich erwarte sehr viel mehr von ihm. Er muss nur gesund bleiben.“
Das Thema Gesundheit begleitet den jungen Fußballer, seit er sich im Alter von 16 Jahren auf den Weg in Ruhrgebiet gemacht hat. 8,5 Millionen Euro bezahlten die Dortmunder für das belgische Talent an den RSC Anderlecht. Viel Geld für einen Hochveranlagten, der sich zu diesem Zeitpunkt noch im Wachstum befand und den damals eine Muskelverletzung plagte.
BVB und Julien Duranville - 8,5 Millionen Euro und ein Versprechen
Die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Kehl glaubten trotzdem an das Potenzial von Duranville, ohne zu ahnen, dass sich dessen Leidensgeschichte im Revier fortsetzen würde. Warum all die Probleme? Im Klub beschreiben sie es sinngemäß so, dass der Offensivkünstler den Antrieb eines Ferraris im Körper eines Fiats habe. Dass sein Körper also noch nicht mit der Explosivität umgehen kann, die in Duranvilles Beinen steckt und deswegen die Muskeln schnell reißen können.
Als Gegenmittel schwitzt der BVB-Profi nun häufig im Kraftraum, er soll so mehr Stabilität erlangen. An die fußballerischen Fähigkeiten des Ausnahmetalents glauben sie ohnehin. Vor allem einmal staunten die Fans am Mittwochabend, als Duranville plötzlich mit einem Schlenker an Barcas Defensive vorbei sprintete und die erste große Gelegenheit vorbereitete.
Dass Duranville gegen Barcelona beginnen durfte, war aber auch ein Zeichen an Donyell Malen, 25. Der Niederländer hörte die Champions-League-Hymne nur von der Bank aus, erst in der 73. Minute wurde er eingewechselt. Malen kommt in dieser Saison nicht richtig in Schwung, seine Leistungen schwanken, seine Wechselabsicht ist hinterlegt. Sollte sich im Winter ein Interessent melden, der bereit ist, eine hohe zweistellige Millionenablösesumme zu zahlen, dann würde der BVB dem Angreifer keine Steine in den Weg legen.
Die BVB-Zukunft soll Gittens, Adeyemi und Duranville gehören
Die Zukunft auf den schwarz-gelben Außenbahnen soll Jamie Gittens, Karim Adeyemi, Maximilian Beier und eben Julien Duranville gehören. Zu seinem Beitrag bei Instagram stellte dieser den Hashtag #jesusisking. Wie sein Mannschaftskollege Felix Nmecha ist auch Duranville sehr gläubig. Und er wird unterstützt von seiner Schwester Sarah, die in der zweiten Frauenmannschaft des BVB spielt. „Ich möchte in die erste Mannschaft. Aber mein Fernziel ist es, in der Frauen-Bundesliga zu spielen“, hat Sarah Duranville gesagt.
Ihr Bruder hat es bereits in die Erste Liga geschafft; am Sonntag soll er dabei helfen, die TSG Hoffenheim zu besiegen.
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