Dortmund. Zweimal muss noch eine BVB-Notabwehr ran. Dann wollen sich die Bosse beratschlagen. Trotz Entwarnung bei Nico Schlotterbeck.

Um 12.55 Uhr war Nico Schlotterbecks Freitag in Dortmund-Brackel beendet. Einen kurzen Stopp legte er noch ein an der Ausfahrt des Trainingsgeländes. Zwei Fans schenkten ihm ein Bild, das der 25-Jährige dann gleich in sein Auto lud. Dann fuhr der BVB-Profi davon. Mit guter Laune. Nicht nur wegen des Geschenks.

Schlotterbeck konnte selbst am Steuer seines Autos sitzen, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass es den Innenverteidiger nicht so schwer erwischt hatte, wie es nach den schrecklichen Bildern vom Mittwochabend zunächst den Anschein machte. Da knickte Schlotterbeck in der Nachspielzeit des Champions-League-Spiels gegen den FC Barcelona (2:3) um und schrie vor Schmerzen. Trainer Nuri Sahin sagte am Freitag sogar folgendes mit Blick auf das nächste Bundesliga-Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN): „Die Rest-Hoffnung hat ein Trainer immer bis zum Anstoß.“ Nach Informationen dieser Redaktion aber wird Schlotterbeck ausfallen.

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Stecken die Köpfe zusammen: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl und Nuri Sahin. © DPA Images | Bernd Thissen

BVB: Wer startet neben Emre Can in der Innenverteidigung?

Trainer Sahin stellt das vor erhebliche Herausforderungen. Niklas Süle, 29, fehlt ja monatelang. Waldemar Anton, 28, ist mit einer Muskelverletzung raus. Auch Abwehr-Talent Filippo Mané, 19, steht nicht zur Verfügung. „Allein schon, wenn man die Namen aufzählt, weiß man, dass wir umstellen müssen“, sagt Sahin. „Es gibt einige Varianten.“ Eine wahrscheinliche Möglichkeit: Linksverteidiger Ramy Bensebaini, 28, in die Zentrale neben den gelernte Mittelfeldspieler Emre Can (30) ziehen. Dann müsste Pascal Groß (33) nach links hinten rutschen, Yan Couto (22) über rechts verteidigen. Denn: Julian Ryerson, 26, wird weiterhin wegen seiner Kreislaufprobleme untersucht. „Danach werden wir sehen, wie es weitergeht“, meint Sahin.

firo : 11.12.2024,
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Ramy Bensebaini ist Kandidat Nummer eins für den Posten neben Emre Can in der BVB-Innenverteidigung. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Noch zwei Partien muss Dortmunds Not-Abwehr überstehen. Nach dem Duell mit Hoffenheim folgt der Jahresabschluss am 22. Dezember beim VfL Wolfsburg. Obwohl die Lage in der Innenverteidigung ob der Entwarnung bei Schlotterbeck nicht akut sei wie noch am Mittwoch befürchtet, gibt es Gedankenspiele auf dem Transfermarkt. Sahin wies erneut darauf hin, dass sich die Bosse nach dem Wolfsburg-Spiel darüber beratschlagt, „ob wir was machen und in welche Richtung es geht“.

Als Schlotterbeck am Freitagmittag in Dortmund gerade weggefahren war, machte sich auch Sebastian Kehl auf den Weg herüber vom Trainingsplatz in die Geschäftsstelle. Der Sportdirektor könnte nun einiges zutun bekommen.

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