Dortmund. Nuri Sahin beklagt die zu hohe Belastung für Fußball-Profis. Auch gegen den FC Barcelona fehlen dem BVB zahlreiche Leistungsträger.

Das Dröhnen der Rasenmäher hallt am Dienstagmittag durch das Dortmunder Stadion, Reinigungskräfte spritzen mit Wasserschläuchen die Südtribüne ab, mit Laubbläsern wird Müll weggepustet. Und auf den Werbebanden weist das Champions-League-Logo bereits daraufhin, dass hier ein besonderes Spiel angepfiffen werden wird.

An diesem Mittwoch (21 Uhr/DAZN) empfängt Borussia Dortmund den FC Barcelona, Vierter gegen Dritter, Königsklassen-Finalist gegen Luxus-Auswahl, eigentlich ein Fußball-Fest. Nur quetscht sich dieses Duell in einen ohnehin vollgepackten Terminkalender, weswegen Dortmunds Trainer Nuri Sahin am Dienstag, während draußen die Rasenmäher lärmen, im Stadioninneren Alarm schlägt. „Die Belastung ist viel zu hoch“, sagt Sahin, „gerade für die Nationalspieler ist sie kaum tragbar. Es sind ja nicht nur die Spiele, auch die Reisen. Und das Spiel hat sich verändert, mittlerweile muss man in jeder Begegnung an die Grenzen gehen.“

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BVB-Trainer Nuri Sahin greift den Weltfußballverband Fifa an

Dass der 36-Jährige vor dem Duell gegen den spanischen Tabellenführer, der vom ehemaligen Bundestrainer Hansi Flick trainiert wird, den Weltfußballverband Fifa angreift, liegt daran, dass sich Dortmunds Verletzungsmisere wieder einmal zugespitzt hat. Am Mittwoch werden Julian Brandt (Sahin: „Es wird nicht reichen, er hatte einen kleinen Rückschlag“), Waldemar Anton (Muskelverletzung) und wohl auch Maximilian Beier (Knieprobleme) ausfallen. Möglicherweise kehrt Karim Adeyemi in den Kader zurück, seit über zwei Monaten fehlt der Offensivsprinter aufgrund eines Muskelfaserrisses.

Niklas Süle, BVB-Verteidiger, muss vom Platz. Er wird Borussia Dortmund monatelang fehlen.
Niklas Süle, BVB-Verteidiger, muss vom Platz. Er wird Borussia Dortmund monatelang fehlen. © dpa | Federico Gambarini

Das Verletzungspech verfolgt den Revierklub in dieser Hinrunde genauso wie andere Spitzenvereine. Aber: „Nicht Pep Guardiola, nicht Jürgen Klopp haben etwas ändern können“, meint Sahin. „Sehr wahrscheinlich wird die Fifa jetzt auch nicht sagen: Wenn Nuri Sahin was sagt, werden wir das ändern.“  

BVB-Schock: Niklas Süle fehlt Borussia Dortmund monatelang

Zu allem Überfluss hat es auch noch Niklas Süle schwer erwischt. Der Verteidiger wird monatelang ausfallen, nachdem er beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende verletzt ausgewechselt werden musste und sich erneut das Syndesmoseband angerissen hatte. „Ich habe mit Niki gestern Abend telefoniert“, berichtet Sahin, „er war sehr betroffen. Wir müssen die Diagnose erst mal sacken lassen.“ Ob Süle operiert werden müsse, sei noch nicht klar.

Den kennen sie beim BVB: Robert Lewandowski.
Den kennen sie beim BVB: Robert Lewandowski. © dpa | Joan Monfort

Durch Süles Ausfall wird Kapitän Emre Can trotz seiner Rückenprobleme in die Startelf springen und gemeinsam mit Nico Schlotterbeck die Innenverteidigung bilden. Beide sollen den ehemaligen BVB-Stürmer Robert Lewandowski, 36, kontrollieren und trotz des aggressiven Barca-Pressings flach hinten rausspielen. „Wir werden mutig sein, wir werden an unserer Idee nichts ändern“, verspricht Sahin.

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BVB hofft auf die direkte Qualifikation für das Champions-League-Achtelfinale

Durch einen Sieg können die Dortmunder einen gewaltigen Schritt in Richtung Achtelfinale machen. Die ersten Acht in der neuen Königsklassen-Ligaphase qualifizieren sich direkt für die K.-o.-Runde, auf die Vereine auf Rang neun bis 24 kommen eine Zwischenrunde und damit zwei weitere Spiele hinzu. Schon so hat der BVB, wenn die kurze Winterpause am 10. Januar endet, sieben Begegnungen innerhalb von drei Wochen. Im Sommer stapelt sich die Klub-WM obendrauf. Es würden daher wertvolle Kräfte geschont werden, wenn das Dortmunder Stadion nicht auch noch für die Zwischenrunde aufgehübscht werden müsste.

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