Dortmund. Bei der Mitgliederversammlung des BVB haben sich die Mitglieder gegen den Rheinmetall-Deal ausgesprochen. Ricken stärkte Kehl.

Mit einem 4:0-Sieg gegen den SC Freiburg hatte der BVB seine über 200.000 Mitglieder zur Mitgliederversammlung eingeladen. Die wichtigste Nachricht: Die Mitglieder stellen sich gegen den Rheinmetall-Deal.

Die BVB-Mitgliederversammlung live im Ticker - Mitglieder stimmen gegen Rheinmetall-Deal

18.15 Uhr: Die Versammlung ist beendet.

17.09 Uhr: Jetzt kommt das Ergebnis. 1205 Mitglieder sind anwesend, 855 haben abgestimmt. Es gibt 556 Ja-Stimmen, 247 Nein-Stimmen und 52 Enthaltungen. Damit stimmen die Mitglieder dafür, den Rheinmetall-Deal schnellstmöglich beendet werden. Der Vertrag mit dem Rüstungsunternehmen gilt bis 2027, rechtlich bindend ist der Beschluss nicht.

16.46 Uhr: Jetzt wird abgestimmt über den Antrag, ob sich die Mitglieder gegen den Rheinmetall-Deal stellen. Es wird mit Stimmzetteln abgestimmt, danach muss ausgezählt werden.

16.29 Uhr: Es gibt viele Mitglieder, die sich jetzt melden und die meisten sprechen sich gegen den Rheinmetall-Deal aus. Eine Frau aus Finnland berichtet unter Tränen, dass ihr das Thema Ukraine sehr nahegehe, dass sie aber trotzdem nicht wolle, dass der BVB für Rheinmetall werbe. Watzke hat diesen Beitrag nicht mitbekommen, er hatte das Podium für 20 Minuten verlassen.

16.09 Uhr: Carsten Cramer, Mitglied der Geschäftsführung, sagt: „Ich habe aus voller Überzeugung die ersten Gespräche mit Rheinmetall geführt, natürlich geht es um eine ökonomische Komponente. Das einzige Thema, an dem wir wachsen können, ist das Thema Sponsoring. Wir haben uns rote Linien gesetzt. Wenn wir aber immer weitere Einschränkungen haben und dann diesen Betrag in Aussicht gestellt bekommen haben, dann muss man als Geschäftsführer darüber nachdenken.“

15.30 Uhr: Jetzt geht es noch einmal um das Thema Rheinmetall. Wilfried Harthan hat den Antrag gestellt, dass der Deal mit dem Rüstungsunternehmen so schnell wie möglich beendet werden soll. Rechtlich wäre dieser Antrag nicht bindend. „Borussia Dortmund ist mehr als ein Fußballverein mit großen Erfolgen“, sagt Harthan. „Der Werbedeal mit Rheinmetall passt dazu nicht. Er ist mit unserem Grundwertekodex nicht zu vereinbaren“ (.....) „Verantwortung übernehmen, ist ein großes Wort. Es geht nicht um Verantwortung, es geht nicht um einen Dienst an der Demokratie, es geht um ein Riesengeschäft bei Rheinmetall.“ (....) „Es ist nicht die Aufgabe des BVB, für eine gesellschaftliche Akzeptanz eines Rüstungsunternehmen zu werben.“

BVB-Geschäftsführer Lars Ricken: „Das ist auch unser Ziel mit Nuri“

14.51 Uhr: Alle Mitglieder, die möchten, können eine Frage stellen. Ein Mitglied fragt, ob nicht mal Geld für einen erfahrenen Trainer in die Hand genommen werden sollte. Lars Ricken antwortet: „Wir waren immer dann am stärksten, wenn die entscheidenden Positionen kontinuierlich besetzt waren. Das gleiche sehe ich im Sport. Das ist auch unser Ziel mit Nuri, das haben wir klar und deutlich zum Ausdruck gebracht.“ 

14.18 Uhr: Präsident Reinhold Lunow über das Rheinmetall-Sponsoring: „Im März kam die Geschäftsführung auf mich zu und hat gedacht: ,Wenn wir das mit Reinhold machen, dann wird es schwierig.‘ Ich war auf der Friedensversammlung in Bonn gegen den Nato-Doppelbeschluss damals. Natürlich war die Situation des russischen Angriffskriegs schon so, dass ich darüber nachgedacht habe, ob ich da noch auf dem richtigen Weg bin. Ihr könnt heute die Verantwortung übernehmen. Ist gibt dazu keine einfachen Antworten, wenn die Anträge kommen, dann könnt ihr darüber diskutieren. Wir erwarten heute auch eure Antwort.“

13:55 Uhr: Ricken sagt: „Liebe Mannschaft, bin mir sicher, dass keiner zu uns gekommen ist, um auswärts auf Platz 16 zu stehen. Mein Auftrag lautet, endlich wieder auswärts zu gewinnen, und sei es auf der letzten Rille. Damit unsere Fans endlich mal wieder zufrieden und glücklich nach Hause gehen können.“

Lars Ricken, Geschäftsführer Sport des BVB.
Lars Ricken, Geschäftsführer Sport des BVB. © dpa | Bernd Thissen

Lars Ricken stärkt BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl

13.50 Uhr: Auf Hans-Joachim Watzke folgt Lars Ricken, Geschäftsführer Sport. Ricken sagt: „Wir vertrauen unserer Mannschaft, wir vertrauen unserem Trainer. Wir haben einen Top-Trainer, der mit jeder schwierigen Situation zu einem noch besseren Trainer wird. Wir arbeiten eng zusammen. Ich weiß das zu schätzen.“ Und über Sportdirektor Sebastian Kehl, dessen Vertrag im Sommer 2025 ausläuft, sagt Ricken: „Es ist mein Wunsch, auch mit dir den Weg weiterzugehen. Ich will etwas entwickeln, das ist mein großer Wunsch. Mit Menschen, die sich mit dem BVB identifizieren.“

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl und Trainer Nuri Sahin.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl und Trainer Nuri Sahin. © dpa | Bernd Thissen

13:35 Uhr: Der BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke möchte noch etwas Grundlegendes loswerden. „Ich hatte in den letzten zwei Jahren das Gefühl, dass in diesem Verein dass Wort Solidarität durch Ungeduld ersetzt worden ist. Wir kommen gerade aus dem Champions-League-Finale. Wir waren Millimeter vor der Deutschen Meisterschaft, wir sind finanziell stabiler als die allermeisten Klubs. Trotzdem hat man das Gefühl, dass immer so ein Unfrieden wabert. Was ist da eigentlich schiefgelaufen? Da brauche ich euch alle, verliert ihr nicht gerade Maß und Mitte. Denn nur auf diesem Boden von Solidarität können Leistungen erwachen. Das ist einfach so.“  

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke verteidigt den Rheinmetall-Deal

13:30 Uhr: Hans-Joachim Watzke spricht über den Rheinmetall-Deal: „Wir haben das sehr intensiv diskutiert, am Anfang hatte ich schon ein paar schlaflose Nächte. Ich wusste, dass das eine schwierige Abwägungsentscheidung ist zwischen ökonomischen Fragen und einer gesellschaftspolitischen Verantwortung. Ich habe hohen Respekt vor jedem einzelnen, der da zu einer anderen Bewertung kommt. Es war eine harte Entscheidung, aber ich stehe dazu.“ 

13:25 Uhr: Watzke: „Man kann in so einem großen Verein nicht ausschließen, dass man mal unterschiedliche Meinungen hat – so wie bei Rheinmetall. Das wichtige ist aber, dass wir unterschiedliche Meinungen mit Respekt und Anstand austragen, ohne die Rollen des Bösen und des Guten“

13.17 Uhr: Watzke: „Ich möchte unseren Profis gratulieren für das gestrige 4:0. Habt ihr gut gemacht, Jungs. Julian, Kapitän, ich habe dich immer wieder ermahnt, dass jetzt das erste Tor fallen muss. Und gut! Wir sind natürlich noch hungrig, ihr habt gezeigt, was unsere Benchmark ist. Das ist das, was ich mir die nächsten Wochen wünsche.“

BVB: Hans-Joachim Watzke startet mit seiner Rede

13.14 Uhr: Hans-Joachim Watzke tritt ans Rednerpult.

13.03 Uhr: In einer Nebenhalle hat sich der derzeit gesperrte Emre Can, BVB-Kapitän, geäußert und vor dem Spiel gegen den FC Bayern am Samstag klargestellt: „Wir sind eine Macht zu Hause, wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wir werden auf Sieg spielen.“

12.54 Uhr: Jakob Scholz, Vorsitzender der Fan- und Förderabteilung, spricht über den Rheinmetall-Deal: „Wohl noch nie habe so viele Zuschriften bekommen, es waren keine positiven. Ich werde mich heute nicht zu diesem Unternehmen äußern. Ich möchte die Frage stellen, wie dieser Deal zum Grundwertekodex von Borussia Dortmund passt, den wir als Fanabteilung miterarbeitet haben. Ja, wir Fans wurden informiert, aber nicht in die Entscheidungsfindung miteinbezogen. Der Deal spaltet uns. Heißt es nicht, dass der BVB uns alle verbinden sollte? Ist es dieses Sponsoring wert?“ Es gibt laute Zustimmung.

12.48 Uhr: Die Mannschaft kommt in den Saal, es gibt Applaus.

12.21 Uhr: Gestern hat der BVB den SC Freiburg mit 4:0 besiegt. Der Sieg verdeutlichte, dass ein paar Dinge trotz der Rückschläge in die richtige Richtung laufen.

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Der Dachverband „Kritische Aktionäre“ hat einen selbstgebastelten Panzer vor die Westfalenhallen gestellt. © ml | ml

11.44 Uhr: Wolfgang „Stopper“ Paul wird zum Ehrenspielführer ernannt, als Kapitän hat er den BVB 1966 zum Europapokalsieg geführt. Hier ein Bericht aus dem Jahr 2020, als Paul 80 Jahre alt wurde.

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11.24 Uhr: Die langjährigen Mitglieder werden geehrt, also die, die schon seit 40 Jahren im Verein sind. Darunter auch ein gewisser Doktor Gerd Niebaum. Klaus Richter wird sogar für 75 Jahre Mitgliedschaft geehrt, 1949 ist er in den Verein eingetreten. Lauter Applaus.

Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer des BVB.
Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer des BVB. © AFP | Ina Fassbender
Lars Ricken, Sport-Geschäftsführer.
Lars Ricken, Sport-Geschäftsführer. © AFP | Ina Fassbender

11.01 Uhr: Die Glocke läutet, die Mitgliederversammlung beginnt. Präsident Reinhold Lunow eröffnet die Veranstaltung. 776 Mitglieder sind anwesend. Zu Beginn wird an die verstorbenen Mitglieder erinnert.

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In den Dortmunder Westhallen findet die Mitgliederversammlung des BVB statt. Hier spricht Präsident Reinhold Lunow. © ml | ml

Mitgliederversammlung des BVB - Protest gegen Rheinmetall schon vor der Halle

Um 11 Uhr geht es in den Dortmunder Westfalenhallen los. Schon vor der Halle gibt es Proteste gegen den Rheinmetall-Deal. Die Partei „Die Linke“ hat einen aufblasbaren Panzer aufgebaut. Auch der Dachverband „Kritische Aktionäre“ hat einen selbstgebastelten Panzer vor die Halle gestellt. Daran hängt ein BVB-Wimpel. Weitere Informationen zum Rheinmetall-Deal gibt hier.

Partie „Die Linke“ protestiert gegen den Rheinmetall-Deal.
Partie „Die Linke“ protestiert gegen den Rheinmetall-Deal.

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