Dortmund. Nuri Sahin ist nicht länger Trainer von Borussia Dortmund. So erfolgreich war seine kurze Amtszeit im Vergleich zu seinen Vorgängern.
Kontinuität auf der Trainerbank kehrt bei Borussia Dortmund weiterhin nicht ein. Nun stellte der BVB Nuri Sahin frei, der erst im Sommer übernommen hatte und die Mannschaft langfristig weiterentwickeln sollte. „Er hat sich in den vergangenen Jahren engagiert auf eine Trainerlaufbahn vorbereitet, wird seine neue Aufgabe mit viel Hingabe wahrnehmen und unsere Mannschaft weiterentwickeln“, sagte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken bei Sahins Präsentation im Sommer.
Ein gutes halbes Jahr später klingt das ganz anders: Mit Blick auf die Negativserie von vier Niederlagen und nur einem Sieg in den vergangenen neun Partien haben die Verantwortlich „leider den Glauben daran verloren, in der gegenwärtigen Konstellation noch unsere sportlichen Ziele erreichen zu können“, begründete Ricken das Aus des 36-Jährigen. Nach dem 1:2 beim FC Bologna in der Champions League sei diese Entscheidung nicht mehr vermeidbar gewesen.
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Nuri Sahin beim BVB: Schwacher Punktschnitt von 1,48
Seit dem Ende der Ära von Jürgen Klopp im Jahr 2015 war Sahin bereits der siebte Trainer der Borussen. Nur einer von ihnen war weniger erfolgreich und musste nach noch kürzerer Zeit gehen: Peter Bosz. Der im Sommer 2017 verpflichtete Niederländer stand in 24 Pflichtspielen in Dortmund an der Seitenlinie. Bei seinem Aus gegen Ende des Jahres konnte er gerade mal einen Schnitt von 1,25 Punkten pro Partie vorweisen. Der von Sahin liegt nach 27 Begegnungen bei 1,48.
Nach einem soliden Start rutschte der BVB unter Bosz schnell in die Krise. Doch was das Abschneiden in der Bundesliga betrifft, schlug sich der heutige Coach der PSV Eindhoven besser als Sahin: 22 Punkte sammelte er in 15 Partien (Schnitt: 1,47). Bei Sahin sind es 25 Zähler nach 18 Spielen (1,39).
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Etwas, aber nicht viel besser als für Sahin, lief es für Peter Stöger. Der Österreicher übernahm damals von Bosz und sollte den BVB stabilisieren. Das gelang ihm - mit einem Punkteschnitt von 1,58 führte er das Team am Saisonende noch in die Champions League. Den besten Schnitt der vergangenen Jahre erreichte übrigens Thomas Tuchel: Nach 107 Partien lag der Schnitt bei 2,12. Das kann kein BVB-Trainer seit den Fünfzigerjahren überbieten.
Die BVB-Trainer der letzten Jahre und ihr Punkteschnitt
Thomas Tuchel - 107 Spiele, 2,12 Punkte
Lucien Favre - 110 Spiele, 2,01 Punkte
Edin Terzic - 128 Spiele, 1,97 Punkte
Jürgen Klopp - 319 Spiele, 1,91 Punkte
Marco Rose - 46 Spiele, 1,85 Punkte
Peter Stöger - 24 Spiele, 1,58 Punkte
Nuri Sahin - 27 Spiele, 1,48 Punkte
Peter Bosz - 24 Spiele, 1,25 Punkte