Dortmund. Der BVB-Zwist zwischen Sebastian Kehl und Sven Mislintat erschwert die Arbeit. So könne es nicht weitergehen, dringt aus dem Klub.

Es liegen nun schon fast sechs Monate hinter einem Bericht dieser Redaktion und doch fühlt sich dieser Text noch weiter entfernt an, so viel ist seitdem passiert. Damals ging es um die Spannungen zwischen Sportdirektor Sebastian Kehl und dem gerade hinzugekommenen Kaderplaner Sven Mislintat, die den BVB belastet hatten. Ein Zwist, der seitdem nicht gelöst wurde und der sich weiter zugespitzt hat. So sehr, dass nach den Informationen dieser Redaktion nach der Trainersuche eine Lösung gefunden werden soll.

Im Sommer 2024 hatten Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung, und Lars Ricken, Geschäftsführer Sport, entschieden, Sven Mislintat einzustellen. Der 52-Jährige hatte von 2006 bis 2017 bereits als Chefscout in Dortmund Hochbegabte wie Ousmane Dembélé ausgegraben, in der Branche gilt Mislintat trotzdem als kompliziert, und von Beginn an eckten er und Kehl an. Mislintat schielt auf Kehls Job, er soll hinter seinem Rücken Berater kontaktiert und den Sportdirektor kritisiert haben. Mehrfach waren sie sich in Transferfragen uneinig.

Zwei, die nicht mehr miteinander reden: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (links) und Sven Mislintat.
Zwei, die nicht mehr miteinander reden: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (links) und Sven Mislintat. © dpa | dpa

BVB: Sebastian Kehl und Sven Mislintat kommunzieren nur noch über Lars Ricken

Mittlerweile reden beide gar nicht mehr miteinander, kommunizieren nur noch über Lars Ricken. Mislintat wird vorgeworfen, dass er hinter Kehls Rücken an der Autorität des Sportdirektors kratze. Kehl wird vorgeworfen, dass er Mislintat keine Chance zur Mitbeteiligung eingeräumt habe. Fest steht: Die Zukunft eines Schwergewichts wie Borussia Dortmund lässt sich so nicht gestalten.

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BVB: Es gibt Vorwürfe gegen Mislintat und gegen Kehl

Dies haben auch Lars Ricken und Hans-Joachim Watzke erkannt. Nach der Trainersuche soll dieses Problem behoben werden. So könne es nicht weitergehen, heißt es. Kehls Vertrag wurde nach einem langen Hin und Her gerade erst bis zum Jahr 2027 verlängert. Es deutet sich daher an, dass Mislintat seinen Stuhl wird räumen müssen. Dass sich beide zusammenraufen, erscheint ausgeschlossen. Wobei auch Kehl im Klub vorgehalten wird, in die aktuelle Winter-Transferperiode viel zu unvorbereitet gestolpert zu sein. Noch hat sich der BVB nicht verstärkt. Zudem sucht der Verein nach einem Trainer. Erst wenn dieser gefunden ist, soll mit dem neuen Mann an der Seitenline über mögliche Transfers gesprochen werden.