Dortmund. Borussia Dortmund hat einen neuen Partner. Der BVB erhält viele Millionen vom börsennotierten Rüstungskonzern Rheinmetall.

Borussia Dortmund hat einen lukrativen Werbedeal an Land gezogen: Der Champions-League-Finalist geht eine Partnerschaft mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall ein. Ein entsprechender Bericht des Handelsblatts deckt sich mit Informationen dieser Redaktion.

Der BVB hat mit dem in Düsseldorf ansässigen Unternehmen einen Vertrag über drei Jahre abgeschlossen. Rheinmetall zählt in Dortmund künftig zur Riege der ChampionPartner – nicht die höchste Kategorie, in der sich etwa Trikotsponsor 1&1 findet, aber auch nicht viel niedriger. Zu dem Paket dürften unter anderem Werbeflächen im Stadion und am Trainingsgelände zählen. Dem BVB bringt der Deal über drei Jahre nach Informationen dieser Redaktion eine zweistellige Millionensumme ein.

BVB führte intensive Diskussionen über den Rheinmetall-Deal

Vorausgegangen waren beim Deutschen Vizemeister intensive Diskussionen und Beratungen, extern wie intern. Auch Fanvertreter wurden einbezogen, am Ende gab Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke grünes Licht. Denn im Klub dürfte man wissen, dass eine solche Partnerschaft mit einem Rüstungskonzern nicht überall auf Gegenliebe stoßen dürfte. Der Dax-Konzern produziert Panzer, Artilleriegeschosse und anderes Kriegsgerät. Erst am Freitag hatte Rheinmetall mitgeteilt, einen milliardenschweren Auftrag für Artilleriemunition von einem nicht näher bezeichneten Nato-Staat an Land gezogen zu haben.

In der Vergangenheit hatte der BVB immer mal wieder Werbepartner mit zweifelhaftem Hintergrund, etwa aus der arabischen Welt, abgelehnt. Nun aber sprachen neben dem in Aussicht gestellten Geld auch die jüngsten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen aus Sicht des Klubs für den Deal. Die von Bundeskanzler Olaf Scholz propagierte Zeitenwende hat den Blick auf die Themen Rüstung und Militär in Deutschland verändert, Verteidigungsminister Boris Pistorius zählt laut Umfragen zu den beliebtesten Politikern – obwohl er nach eigener Aussage die Bundeswehr kriegstüchtig machen möchte. Dennoch dürfte das Engagement Debatten in Fankreisen und darüber hinaus auslösen.