Essen. Nach sieben Minuten war die Spannung vorbei. Der FC Bayern München erteilte dem HSV eine Lehrstunde und zog souverän als 3:1 (2:0)-Sieger ins DFB-Pokal-Achtelfinale ein. Zur deutlichen Bayern-Überlegenheit kamen schwerwiegende Fehler der Hamburger.
Da Bayern Münchens Siege über den Hamburger SV nach den vergangenen Wochen keinen Alarm mehr auf den Nachrichtentickern auslösen, kam die Meldung des Tages aus Sicht des Rekordmeisters am Mittwoch aus der Heimat. An der Säbener Straße brach Weltmeister Bastian Schweinsteiger seine ersten Gehversuche mit dem Ball nach nur elf Minuten wieder ab. Diese Nachricht genoss den Tag über Priorität auf allen Kanälen, die sich mit dem Fußballgeschäft befassen. Der abendliche 3:1 (2:0)-Sieg über erschreckend schwache Hanseaten, mit dem das Team von Pep Guardiola ins Achtelfinale des DFB-Pokals einzog, war nicht viel mehr als Chronistenpflicht.
Bei seinem Einstand am 4. September, als der HSV den übermächtigen Bayern ein 0:0 abtrotzen konnte, war Josef Zinnbauer noch voller Zuversicht, etwas an der Elbe bewegen zu können. An diesem Abend verzichtete der mittlerweile mit einem Vertrag bis 2016 ausgestattete HSV-Trainer auf Rafael van der Vaart in der Startformation, um die Defensive zu stärken. Ein löblicher Ansatz, der nicht erst durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Mittelfeldabräumer Petr Jiracek nach 18 Minuten über den Haufen geworfen war. Zu diesem Zeitpunkt führten die Bayern schon mit 1:0, weil Thomas Müller ein fürchterliches Rückspiel von Heiko Westermann auf seinen Keeper Jaroslav Drobny erahnte, und Robert Lewandowski den Ball im zweiten Versuch im Hamburger Tor unterbrachte (7.).
Pep Guardiola schickte mit Ausnahme von Mario Götze, der für Franck Ribéry auf der Bank blieb, die bestmögliche Elf auf den Platz und zeigte so die Entschlossenheit der Bayern, an der Elbe nichts dem Zufall überlassen zu wollen. Immer wieder dribbelten sich die Gäste durch die zwei Viererreihen der Hamburger, beim vermeintlichen 2:0 (20.) stand Müller jedoch im Abseits, weil David Alaba den Pass von Robert Lewandowski unfreiwillig berührt hatte.
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So famos Drobny in der 42. Minute noch gegen den torgefährlichsten Philipp Lahm aller Zeiten retten konnte, so haltbar war dann allerdings der 30-Meter-Knaller Alabas, der zum 2:0 (44.) in die Maschen segelte.
Lasogga mit dem Ehrentreffer für den HSV
Damit war das Spiel schon zur Pause gelaufen, danach änderte sich das Bild nur unwesentlich: Der HSV stemmte sich nach Kräften gegen das unvermeidbare Pokal-Aus, in den letzten 20 Minuten dann auch mit van der Vaart. Einzelkämpfer Pierre-Michel Lasogga kam dem Anschlusstreffer mit einem strammen Distanzschuss (68.) aber nur ansatzweise nahe. Ribéry stellte schließlich mit einem abgefälschten Schuss das Ergebnis auf 3:0 (55.), ehe Lasogga fünf Minuten vor dem Ende doch noch der Ehrentreffer zum 1:3 gelang.