Bochum steht nach Pokal-Aus in Dresden vor schweren Zeiten
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Dresden. Bitteres Aus für den Zweitligisten VfL Bochum in der zweiten Runde des DFB-Pokals: Die Bochumer verloren beim Drittligisten Dynamo Dresden mit 1:2 nach Verlängerung. Simon Terodde brachte den VfL in Führung, dann traf der Ex-Bochumer Justin Eilers zweimal für Dynamo.
In Bochum kam er einst nicht über die Regionalliga-Mannschaft hinaus. Jetzt hat Justin Eilers den VfL in eine Krise gestürzt. Mit seinen beiden Treffern ebnete der Torjäger von Dynamo Dresden dem Drittligisten den Weg ins Pokal-Achtelfinale. Zweitligist VfL Bochum steht nach der 1:2-Niederlage nach Verlängerung dagegen vor schweren Zeiten, ist nun seit sechs Pflichtspielen ohne Sieg.
Hitzige Atmsophäre im voll besetzten Stadion
Der Fahrer vom VfL-Mannschaftsbus bewies noch Mut. Rasant nahm er 90 Minuten vor dem Anpfiff die scharfe Kurve hinein in die Tiefgarage des Stadions, an jetzt schon pfeifenden Dynamo-Fans vorbei. Das sollte auch der Weg des VfL sein bei dieser mit Emotionen voll gepumpten Partie, in der es für die beiden finanziell angeschlagenen Klubs um viel Geld ging, um über eine halbe Million Euro. Mit Selbstbewusstsein, Tempo, Aggressivität und Präzision sollten die Bochumer gegen den laut VfL-Trainer Peter Neururer “überragenden Drittligisten” die hitzige Atmosphäre im fast vollbesetzten Stadion gleich auf die frostigen Temperaturen in Sachsen herunterkühlen. Anfangs gelang dies gut - aber nur anfangs. Nach drei Minuten erkämpfte sich Stanislav Sestak den Ball. Doch der Slowake scheiterte frei vor Torwart Benjamin Kirsten. Bochum musste auf drei seiner vier Stammverteidiger verzichten, suchte sein Heil erstmals mit einer Raute.
Pleite für VfL Bochum
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Aber die leichten Fehler häuften sich fast minütlich, der VfL zeigte viel zu wenig Präsenz im Mittelfeld, brachte nach vorne wenig zustande. Dresden war in einem reinen Kampfspiel bissiger, energischer. Und jubelte schon vor der Pause. Nach einer Ecke köpfte Dennis Erdmann das 1:0. Dachten alle. Sekundenlang. Doch Schiedsrichter Markus Wingenbach hatte zuvor das Foul des giftigen Justin Eilers gegen Danny Latza gesehen - und geahndet. Unter dem Schutz der Schirme vor den übelst aufgebrachten Anhängern, die schnell mit Bierbechern um sich werfen, geleiteten die Ordner das Gespann in die Kabine.
Simon Terodde trifft für den VfL Bochum
Nach dem Wechsel griff Dynamo wütend an - Bochum antwortete eiskalt. U-19-Europameister Fabian Holthaus flankte nach einem Klasse-Solo exakt auf den Schädel von Simon Terodde. Und der Torjäger (acht Saisontore), in den letzten fünf Sieglos-Partien des VfL ohne Erfolg, köpfte den Ball ins linke Eck. 1:0 (53.). Nur zwei Minuten später hätte Latza den Deckel draufmachen müssen, scheiterte aber an Torwart Kirsten. Und dann bekam plötzlich Eilers, der in Runde eins schon Schalke 04 aus dem Pokal geschossen hatte mit seinem Elfmetertreffer zum 1:0-Sieg, sein Geschenk des Abends. Von Malcolm Cacutaluas Schienbein prallte der Ball unglücklich Richtung eigenes Tor, in den Lauf des flinken Flügelstürmers. Der Dynamo-Torjäger ließ Torwart Andreas Luthe keine Chance. 1:1 (61.). Das Stadion bebte. Dresden drückte. Bochum schwamm. Aber Dresden traf nicht. Noch nicht. In der Verlängerung aber war es wieder einmal Ex-Nationalspieler Tobias Weis, der den Ball verlor. Dynamo schaltete schnell - und Eilers traf. Mitten ins Herz seines Ex-Klubs.
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