MSV Duisburg scheitert im Elfmeterschießen am 1. FC Köln
•
Lesezeit: 5 Minuten
Duisburg. . 120 Minuten lang gibt es kaum einen Klassenunterschied zwischen dem Drittligisten MSV Duisburg und dem favorisierten Bundesligisten aus Köln. Schließlich heißt es 0:0 – und das Elfmeterschießen muss entscheiden. Da wird Gästekeeper Timo Horn mit zwei parierten Strafstößen zum Helden seines Teams.
Ein großer Abend, ein großer Kampf – und ein dramatisches Finale: Im Elfmeterschießen wurde am Dienstagabend das Zweitrundenspiel des DFB-Pokals zwischen Fußball-Drittligist MSV Duisburg und Bundesligist 1. FC Köln entschieden. Um 23.06 Uhr wurde in der ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena der letzte Strafstoß getreten – von Adam Matuschyk, der damit den 4:1-Sieg der Gäste nach zuvor torlosen 120 Minuten besiegelte.
Gegenüber dem 0:0 am Samstag gegen Dynamo Dresden nahm MSV-Trainer Gino Lettieri drei Änderungen in der Startelf vor. Der letztjährige Kölner Fabian Schnellhardt nahm etwas überraschend den Platz von Dennis Grote ein, während Michael Gardawski statt Nico Klotz auflief. Das Ex-FC-Trio stand aber zu Beginn nicht komplett auf dem Platz, weil es bei Christopher Schorch nicht reichte. „Wir haben alles ins Knie gepfeffert, was ging“, sagte der Defensivmann vor der Partie, doch letztlich musste er auf der Bank Platz nehmen. Für ihn rückte Routinier Branimir Bajic ins Team – freilich als Innenverteidiger, während Kapitän Steffen Bohl wieder seiner Allrounder-Rolle gerecht wurde und die rechte defensive Außenbahn abdeckte.
MSV glänzt vor allem über die rechte Angriffsseite
Gar nicht im Kader: Kevin Wolze, den seine Wadenverletzung stoppte. „Ich bin jetzt seit dreieinhalb Jahren hier und hätte zum ersten Mal vor ausverkauftem Haus spielen können. Es ist ein ekelhaftes Gefühl, nicht dabei zu sein“, fand der Flügelflitzer klare Worte. So musste er von draußen die Daumen drücken – zusammen mit den Fans in der voll besetzten Arena.
Es schien dann auch tatsächlich so, als würde die Atmosphäre die Zebras nach vorn treiben. Im Gegensatz zur Ligapartie gegen Dresden, als es nicht zu einer Torchance über 90 Minuten reichte, machten die Gastgeber diesmal von Beginn an Druck und versuchten erst gar nicht den Gedanken an einen Klassenunterschied aufkommen zu lassen. So entwickelte sich ein streckenweise sehr unterhaltsames Spiel mit guten Offensivaktionen beider Teams. Der MSV glänzte besonders über seine rechte Angriffsseite – nicht zuletzt, weil sich Kapitän Bohl immer wieder einschaltete. In der 24. Minute hatte er auch selbst die erste Torchance, scheiterte aber aus halbrechter Position an FC-Keeper Timo Horn. Der musste kurz darauf nochmal gegen Zlatko Janjic parieren.
Köln schwächt sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit selbst
Erst in der Viertelstunde vor der Pause kam der Favorit aus der Domstadt besser ins Spiel. In der 38. Minute wäre es dann auch fast soweit gewesen, als Anthony Ujah vom Elfmeterpunkt abzog und Michael Ratajczak bereits auf dem Weg in die rechte Ecke war – doch mit dem linken Fuß fegte er das Leder aus der Gefahrenzone. Kurz vor dem Halbzeitpfiff verfehlte ein Kopfball von Simon Zoller knapp sein Ziel.
Nach dem Wechsel hatte der MSV die erste gefährliche Szene: Nach einem Konter ging Gardawski rechts auf und davon, doch er flankte zu unpräzise auf den freistehenden Kevin Scheidhauer – und Timo Horn konnte die Kugel abfangen (55.). Sein Gegenüber Michael Ratajczak stand acht Minuten später im Blickpunkt, als eine Ecke des eingewechselten Marcel Risse in den Fünf-Meter-Raum trudelte und der MSV-Schlussmann den Ball fallen ließ, der gegen den Pfosten prallte. Köln schien nun eine optische Überlegenheit zu erspielen, schwächte sich dann aber selbst: Der eingewechselte Slawomir Peszko erlaubte sich – nach einem Freistoßpfiff für sein Team – einen Tritt gegen das Schienbein von Tim Albutat und wurde von Schiedsrichter Peter Sippel korrekterweise vom Feld geschickt. Danach zogen sich die dezimierten Gäste zurück und sicherten erst einmal die Verlängerung.
Im Elfmeterschießen bleibt der MSV nicht cool genug
Auch da blieb die Partie rasant. Kingsley Onuegbu, für Kevin Scheidhauer ins Spiel gekommen, verpasste per Kopf nur knapp das 1:0 (94.), doch die größte Möglichkeit hatte in der 102. Minute Simon Zoller, der Michael Ratajczak umkurvte und aus spitzem Winkel den Pfosten traf. Für den MSV hätte es in der 114. Minute Dennis Grote richten können, der frei vor dem Tor aber zu hoch zielte.
MSV verliert gegen Köln
1/27
So musste das Elfmeterschießen entscheiden – und da agierten die Zebras glücklos: Sowohl Dennis Grote als auch Zlatko Janjic scheiterten an Timo Horn. Zwar verwandelte Rolf Feltscher, doch die Kölner trafen viermal und bejubelten danach das Weiterkommen.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.