Bochum. Mehr erzwungen denn erspielt kam der erste Heimsieg des VfL Bochum beim 4:0 gegen den VfR Aalen daher. Nicht immer verschob Bochum kompakt. Gut daher, dass Yusuke Tasaka einen Sahnetag erwischt hatte und das VfL-Spiel fast im Alleingang antrieb - Note 1,5 in unserer Einzelkritik.

Andreas Luthe: Offenbarte einmal mehr Schwächen, wenn er den Ball mit dem Fuß behandeln muss. Bei der ersten brenzligen Situation allerdings auf dem Posten, als Quaner nach gut 30 Minuten frei vor ihm auftauchte. Mit gutem Timing beim Rauslaufen in der 47. Minute. Starker Reflex (und danach offenbar auch mit hilfreichem Gebet) bei der Doppelchance von Feick (65.). Geht das Ding rein, wird's eng in der Schlussphase. So war der Weg fei für das 3:0 und eine halbwegs ruhige Schlussphase. Note: 1,5

Stefano Celozzi: Mit guten Ideen, wenn er sich nach vorne wagte. Tat das allerdings sehr selten. Ließ sich auf seiner linken Defensivseite ein paarmal von hohen Bällen überrumpeln. Maßflanke auf Cacutalua, dessen Kopfball beinahe zum 4:0 eingeschlagen wäre (72.) - eine der wenigen guten Aktionen an diesem Tag. Note: 4

Malcolm Cacutalua: Gewann in der ersten Hälfte einige wichtige Laufduelle. Über weite Strecken stark im Zweikampf. Verfehlte mit seinem Kopfball auf Celozzi-Flanke nur knapp das 4:0 (72.). Guter Auftritt des Youngsters. Note: 2,5

Patrick Fabian: Starke Zweikampfquote im ersten Durchgang. Richtig gut im Luftkampf. Hatte das Abwehrzentrum über weite Strecken im Griff. Note: 3

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Timo Perthel: Erzwang mit seiner scharfen Hereingabe in der 2. Minute das Eigentor von Hainault. Viel unterwegs im ersten Durchgang. Tauchte danach ab, bis er kurz vor dem Abpfiff Forssell das 4:0 auflegte. Note: 2,5

Yusuke Tasaka (bis zur 66. Minute): Schickte Perthel vor dem Führungstor auf den Weg und ermöglichte damit das 1:0. Auch am zweiten VfL-Hochkaräter maßgeblich beteiligt, als er Aalen-Keeper Bernhardt mit einem Distanzschuss in der 27. Minute zu zwei Glanzparaden zwang. Der Bochumer mit den meisten Ballaktionen im ersten Durchgang. Auch am 2:0 entscheidend beteiligt: Sein abgefälschter Schuss fand den Weg zum Torschützen Terodde (56.). Musste danach angeschlagen vom Feld. Bester Bochumer. Note: 1,5

Anthony Losilla: Wagte in der 16. Minute ein Tänzchen gegen drei Aalener - gewagt und einigermaßen überflüssig, aber ziemlich fein anzuschauen. Hatte in der ersten Halbzeit auffällig viele Ballgewinne und spielte einige gute Pässe. Starker Rechtsschuss in der 51. Minute - leider aus VfL-Sicht nur an den Pfosten. Solider Auftritt mit ein paar Schönheitsfehlern im Passspiel. Note: 2,5

Danny Latza: Mit ganz wichtigem Tackling beim Aalener Konter in der 21. Minute. Stopfte viele Löcher im zentralen defensiven Mittelfeld. Laufstark und sehr passsicher. Trug sich mit seinem Traumpass auf Terrazzino vor dem 3:0 in die Scorerliste ein (66.). Note: 2,5

Michael Gregoritsch (bis zur 54. Minute): Blieb beinahe gänzlich unauffällig bis zum Pausenpfiff. Startete mit feinem Haken und schönem, wenn auch nicht ganz zielgenauem Rechtsschuss in die zweite Hälfte (48.). Legte drei Minuten später mit überlegtem Schlenzer nach Losillas Pfostentreffer nach. Musste dann allerdings angeschlagen runter. Note: 4

Stanislav Sestak (bis zur 75. Minute): Kaum eingebunden ins VfL-Spiel der ersten Halbzeit. Hatte seinen ersten Torabschluss in der 49. Minute - und der ging weit am Ziel vorbei. Engagiert, aber zumeist unglücklich in seinen Aktionen. Note: 4,5

Simon Terodde: Bekam in der ersten halben Stunde kaum einmal verwertbare Bälle. Bei seinen wenigen Ballbesitzen aber durchaus solide. Verpasste per Abstauber nach Tasakas Fernschuss nur knapp das 2:0 (27.). Nutzte seine zweite große Möglichkeit zum 2:0 - überlegter Lupfer gegen den herausstürmenden Bernhardt (56.). Pflicht erfüllt, mehr nicht. Note: 3

Marco Terrazzino (ab der 54. Minute): Kam für den angeschlagenen Gregoritsch. Ganz stark beim 3:0: Leitete den Angriff selbst ein und schloss nach Latzas Traumpass trocken ab (66.). Danach wie aufgedreht. Sehr engagierter Auftritt als Joker. Note: 2,5

Selim Gündüz (ab der 66. Minute): Kam für den angeschlagenen Tasaka. Zeigte kurz nach seiner Einwechslung ein feines Solo im Aalener Strafraum, dem nur die finale Aktion fehlte (71.). Haute sich voll rein. Note: 3

Mikael Forssell (ab der 75. Minute): Kam für Sestak. Erbrachte den Beweis, dass es nicht immer schön für einen Stürmer ist, für die Dauer eines 40-Meter-Laufs überlegen zu dürfen, wie man am Keeper vorbei kommt - vergab in der 82. Minute frei vor Bernhardt kläglich. Machte es ein paar Minuten später besser und schob nach Perthels Maßflanke cool ein. Note: 3