Frankfurt/München. Ein Lufthansa-Airbus landet ungeplant wegen merkwürdigen Geruchs in der Kabine - angesichts der Berichte über giftige Dämpfe in Flugzeugen erregt solch eine Meldung Aufsehen. Bei einem Vorfall am Samstag jedoch war offenbar bloß ein streng riechendes Gepäckstück der Auslöser.
Ein streng riechendes Frachtstück hat am Samstag zum Abbruch eines Lufthansa-Flugs von Frankfurt am Main nach Istanbul geführt. Nachdem in der Passagierkabine ein seltsamer Geruch festgestellt worden war, landete der mit fast 200 Menschen besetzte Airbus A321 am Nachmittag auf dem Flughafen München, wie ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage sagte. Die Passagiere und Crewmitglieder wurden von Ärzten und Sanitätern untersucht. Befunde hätten sich nicht ergeben, alle seien wohlauf, sagte der Sprecher.
Bei einer Überprüfung der Maschine wurde festgestellt, dass der Geruch von einem Frachtstück ausging. Es sei nicht beschädigt gewesen und auch nicht als außergewöhnlich gekennzeichnet worden, sagte der Sprecher. Was sich darin befinde, sei noch unklar und werde nun überprüft.
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Keine Notlandung, keine Notlage
Der Lufthansa-Sprecher betonte, es habe sich weder um eine Notlandung noch um eine Luftnotlage gehandelt. Der Geruch sei auch nicht im Cockpit, sondern ausschließlich in der Passagierkabine aufgetreten. Angesichts der aktuellen Diskussion um verunreinigte Luft in Flugzeugen sei jedoch beschlossen worden, auf Nummer sicher zu gehen und im leisesten Verdachtsfall sofort zu handeln.
Ein Münchener Flughafensprecher sagte, es habe sich um eine Ausweichlandung aus Vorsichtsgründen gehandelt. Die Maschine sei ohne Probleme gelandet und zum Terminal gefahren. Dort konnten die 187 Passagiere und sieben Crewmitglieder ganz normal aussteigen. Die Passagiere konnten noch am Nachmittag mit einer Ersatzmaschine nach Istanbul weiterfliegen.
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Berichte über Probleme mit der Kabinenluft
In den vergangenen Wochen hatten Meldungen über kontaminierte Kabinenluft in Airbus-Maschinen für Aufregung gesorgt. Die Lufthansa hatte Probleme mit der Kabinenluft im Riesenflieger A380 eingeräumt, bei dem teils Triebwerke ausgewechselt werden mussten.
Zuvor war ein dramatischer Fall aus dem Jahr 2010 publik geworden: Damals waren die Piloten von Gasaustritten im Cockpit so benommen, dass sie einen Airbus A319 nur mit Mühe sicher landen konnten. (dapd)