Essen. Der Essener Malermeister Andre Moos erklärt, auf was es beim Tapezieren und Streichen ankommt - und warum auch die Farbqualität entscheidend ist.
Um seinem Zuhause ein neues Gesicht zu verleihen, reicht es oft aus, einem Zimmer einen neuen Anstrich zu verpassen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie man mit Farbe für frischen Wind in den eigenen vier Wänden sorgen kann. Doch auf was muss der Laie beim Streichen und Tapezieren achten, wenn er denn selbst Hand anlegen will?
Zuerst sei eine gute Vorbereitung wichtig, erklärt Andre Moos. „Egal, ob Streichen oder Tapezieren. Der Strom im betreffenden Raum sollte immer abgeschaltet werden“, sagt der Essener Malermeister – um einen Stromschlag zu verhindern.
Vlies- und Raufasertapeten sind beim Tapezieren am einfachsten zu kleben
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Hilfreich sei es, den Boden beziehungsweise Möbel mit Malervlies abzudecken, damit die Farbe oder der Kleister hinterher keine unschönen Flecken hinterlassen: „Man sollte kein Papier zum Abdecken benutzen, da es meistens reißt, wenn zum Beispiel die Leiter wegrutscht.“
Zudem sollte man Fußleisten und Steckdosen abnehmen oder beim Streichen zumindest abkleben. Grundsätzlich empfiehlt Moos Ungeübten, Vlies- oder Raufasertapeten zu wählen, „die sind am einfachsten zu kleben“. Bei den meisten Tapetenarten sei es egal, in welchem Raum sie an die Wand kommen – in Nassräumen wie dem Badezimmer rät er aber von Tapeten ab.
Bevor die neuen Tapeten an die Wand kommen, müssen jedoch erst die alten runter. „Das macht man mit lauwarmem Wasser in einer Sprühflasche und einem Spachtel. Am besten gibt man noch ein wenig Spülmittel in die Flasche. Dann verteilt sich das Wasser schön gleichmäßig auf der Tapete und bleibt haften“, rät der 35-Jährige.
Raumtemperatur reicht zum Trocknen
Beim eigentlichen Kleben der Bahnen sei es erstens besonders wichtig, die Tapetenweichzeiten einzuhalten: „Die stehen hinten auf der Verpackung. Genauso wie ein Vorschlag für den geeigneten Kleister.“ Zweitens müssen Heimwerker darauf achten, an der Wand auf Lot zu kleben. Mit einem Bleistiftstrich oder einer Laser-Wasserwaage schaffe man eine optimale Basis: „Die Bahn bringt man zuerst von oben nach unten an.
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Wenn Falten drin sind, wischt man sie nach rechts und links zur Seite raus. Bei Vlies- und Vinyltapeten macht man das mit einer Mooswalzrolle.“ Beim Trocknen des fertig tapezierten Zimmers kommt es auf die richtige Temperatur an. „Es darf nicht zu warm sein – auch Durchzug ist nicht gut. Eine normale Raumtemperatur reicht vollkommen aus“, betont Moos.
Pinsel nicht im Waschbecken reinigen
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Das Endergebnis beim Streichen hänge jeweils von der Farbqualität ab: „Es gibt schon Unterschiede zwischen einer Farbe für zehn Euro und einer für 50 Euro.“ Maßgeblich für die Preisspanne sei die Höhe der Deckkraftklasse – eins ist sehr gut, vier hat eine weniger hohe Deckkraft. Moos’ Empfehlung ist, über dunkle Farbtöne zweimal drüber zu gehen: „Jeder muss am Ende aber auch selbst entscheiden, ob einem die Wand gefällt oder ein zweiter Anstrich nötig ist.“
Die Streich-Technik ähnelt der beim Tapezieren. „Gleichmäßige Bahnen, von oben nach unten“, sagt der Malermeister, „die Decke ist zuerst dran, so haben Tropfen keine Auswirkungen auf eine schon gestrichene Wand“.
Die meisten Farben sind nach einem Tag trocken. Nach vollbrachtem Tagwerk geht es noch ans Reinigen der Arbeitsgeräte. „Wasser eignet sich eigentlich am besten dafür. Im heimischen Waschbecken sollte man das aber nicht tun“, schickt Moos im Sinne der Umweltfreundlichkeit noch einen Appell an die Heimwerker.
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