Essen/Dortmund. Seit Samstag gibt es Corona-Schnelltests bei Aldi. Meist sind sie nach wenigen Minuten ausverkauft. Bei Lidl war die Website zusammengebrochen.
Kaum sind die da, da sind sie auch schon wieder weg. In den meisten Aldi-Filialen waren die am Samstagmorgen erstmals angebotenen Corona-Schnelltests binnen Minuten ausverkauft. Das lag allerdings weniger am Andrang, sondern an den geringen Stückzahlen.
Der Tag dämmert noch, da bietet sich auf vielen Parkplätzen des Discounters im ganzen Land ein ähnliches Bild. Vor dem Eingang warten schon um kurz vor 7 Uhr die ersten Kunden. Nicht bis um den nächsten Häuserblock reicht die Schlange, aber zehn bis zwanzig Meter sind es meist schon, die die frühe Kundschaft Einkaufswagen an Einkaufswagen steht. Keine Butter, keine Marmelade zum Sonderpreis, kein Hemd und keine Hose im Angebot haben die Menschen aus dem Bett geholt. Corona-Schnelltests sind es, die Aldi als erster im Land im regulären Verkauf anbietet – den Fünferpack für 24,99 Euro.
Corona-Schnelltests: Aldi ist vom Ansturm überrascht
Der Discounter Aldi ist vom Ansturm auf die ersten Corona-Selbsttests selbst überrascht gewesen. „Die Artikel, die wir stationär in den Filialen vorrätig hatten, waren am Vormittag in den meisten unserer Filialen erwartungsgemäß ausverkauft“, teilten Aldi Süd und Aldi Nord mit. Das Interesse an den Tests habe den Discounter „in dieser Intensität doch überrascht“.
Aldi bat Kunden, die leer ausgingen, um Verständnis. In der neuen Woche werde bereits mit den nächsten Lieferungen gerechnet. Schon vorab hatte der Discounter darauf hingewiesen, dass die Aktionsware bereits am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte.
Corona-Schnelltest: Bei Lidl brach zeitweise die Internetseite zusammen
Beim Konkurrenten Lidl, der die Schnelltests zunächst nur online anbot, brach zeitweise die Internetseite zusammen. „Unsere Webseite ist derzeit nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut“, war über Stunden auf der Website zu lesen. Der Konzern aus Neckarsulm teilte auf Anfrage mit: „Aufgrund des aktuell hohen Besucheraufkommens in unserem Onlineshop sind die Zugriffe teilweise kurzzeitig eingeschränkt.“ Lidl bat seine Kunden um Entschuldigung.
Corona-Schnelltests: Oma besuchen oder den alten Freund treffen
Die Gründe für den Kauf sind vielfältig, liegen am Ende aber nicht weit auseinander. Die einen wollen Oma besuchen, andere endlich mal wieder einen alten Freund sehen ohne „ein dummes Gefühl im Magen“ zu haben. Und bei dem Mann des älteren Ehepaares hat am Vorabend zum ersten Mal die Corona-Warn-App Alarm geschlagen. „Bevor wir uns verrückt machen, holen wir lieber mal ein Päckchen. Und früh aufstehen tun wir ohnehin immer.“
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Punkt 7 Uhr öffnen sich die Ladentüren. Rein geht’s und die ganze Schlange biegt mit den leeren Einkaufswagen geordnet nach fünf Metern links ab, um gleich durch zur Kasse zu gehen, wo die Tests ausgegeben werden. „Jeder nur ein Paket“, stellt die Kassieren noch einmal klar.
Ob in Bochum oder Essen, am Niederrhein oder im Sauerland. Nach kurzer Zeit bereits meldet das Personal: „Ausverkauft.“ Ob es sich denn lohne, in eine andere Filiale zu fahren, fragt eine junge Frau. „Keine Ahnung“, antwortet die Kassiererin. „Glaube ich aber nicht.“
Der Andrang auf Corona-Schnelltests in NRW ist nicht überall groß
- Bei Aldi in Bochum standen am Samstag Kunden Schlange, um einen Corona-Selbsttest zu ergattern. Um kurz nach sieben waren die Schnelltests hier ausverkauft. (Hier gibt es weitere Eindrücke aus Bochum)
- Zum Verkaufsbeginn der frei erhältlichen Corona-Schnelltests bei Aldi kommen kaum Kunden zum Markt in Menden. Klopapier war beliebter.
- Aldi am Rüttenscheider Stern in Essen: Die Schnelltests waren bereits um kurz nach sieben Uhr ausverkauft. „Die Kunden standen hier schon eine halbe Stunde vor der Öffnung Schlange“, erklärte eine Aldi-Mitarbeiterin enttäuschten Kunden. Die Schnelltests seien ganz schnell weg gewesen. „Dabei hatten wir schon einige“, sagte sie. Kommende Woche sei mit Nachschub zu rechnen. (Hier gibt es weitere Informationen aus Essen.)
- Innerhalb von 43 Minuten nach der Öffnung war der letzte Schnelltest im Bad Berleburger Aldi-Markt verkauft. Die Nachfrage in Bad Berleburg war hoch. (Hier gibt es weitere Infos)
- Die Corona-Schnelltests, die der Discounter Aldi auch in Herne am Samstag angeboten hat, waren nach wenigen Minuten vergriffen. Was im vergangenen Frühjahr das Klopapier war, sind seit Samstag ganz offensichtlich Corona-Schnelltests. (Hier gibt es weitere Informationen)
- Corona-Selbsttests werden seit Samstag auch in Mülheim verkauft. Gute Nachfrage beim Discounter Aldi: Viele Kunden sind extra früh aufgestanden. Ein riesiger Ansturm auf die Corona-Selbsttests beim Discounter Aldi ist am frühen Samstagmorgen in Mülheim ausgeblieben. (Hier gibt es weitere Informationen)
- Seit Samstag verkauft Aldi Süd auch in Duisburg Corona-Schnelltests. Wie groß die Nachfrage war und wie viele Tests es zum Start in Neudorf gab. Rund 25 Kunden standen vor der Aldi-Filiale in Duisburg-Neudorf in einer Warteschlange bei Minusgeraden. (Hier gibt es weitere Informationen)
- Aldi hat am Samstag erstmals Corona-Selbsttests verkauft. Auch in Bottrop gab es erst lange Schlangen, dann Enttäuschung. Das sagen die Kunden. (Hier gibt es weitere Informationen)
- Schon um acht Uhr gab es in den meisten ALDI-Filialen in Gelsenkirchen keine Schnelltests mehr. Wie es mit den künftigen Lieferungen laufen soll. (Hier gibt es weitere Informationen)
- Seit Samstag bietet Aldi Corona-Selbsttests an. Vielerorts waren die Tests nach kurzer Zeit vergriffen – auch in Wesel. Kunden sind enttäuscht. (Alles dazu lesen Sie hier.)
In einigen Filialen murrt die Kundschaft, größere Probleme aber sind nicht bekannt „Habe ja nichts vor am Wochenende“, sagt ein Mann in Dortmund. „Kaufe ich mir eben nächste Woche einen Test.“ Dann ist das Angebot auch größer. Nachschub sei bereits unterwegs, heißt es bei Aldi. Auch Lidl will „in Kürze“ Tests in seinen Filialen anbieten. Am Samstag ließen sie sich – versandkostenfreie 5er Packung für 21,99 Euro – nur Online bestellen. Zeitweise brach die Internetseite des Discounters allerdings zusammen.
Corona-Schnelltest: dm und Rossmann planen Verkaufsstart am Dienstag
Die Drogeriekette dm und Rossmann planen den Verkaufsstart für Corona-Schnelltests am kommenden Dienstag, Rewe und Edeka wollen „bald“ folgen. Über Preise und möglich Abgabebeschränkungen liegen noch keine abschließenden Informationen vor. „Das ist wie bei den Masken.“, glaubt eine Kundin. „Wenn genug da ist, wird es nicht teurer werden.“