Düsseldorf. Der Amoklauf an einer Schule in Winnenden hat in NRW zahlreiche Trittbrettfahrer auf den Plan gerufen. Seit März gingen laut Innenminister Wolf rund 500 Amokdrohungen ein. Allen Hinweisen werde nachgegangen, versicherte er.
Seit dem Amoklauf von Winnenden im März hat es an nordrhein-westfälischen Schulen rund 500 Amokdrohungen gegeben. «Allen Hinweisen wird nachgegangen», sagte Innenminister Ingo Wolf (FDP) am Donnerstag im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags. Hinter dieser Zahl verberge sich «ein sehr breites Spektrum» von Drohungen. «Es geht dabei sowohl um Fälle, in denen beispielsweise auf die Toilettentür in einer Schule das Wort 'AMOK' gekritzelt wird, es geht aber auch um Hinweise von Mitschülern oder Lehrkräften sowie um Erkenntnisse aus unterschiedlichen Chat-Foren im Internet», sagte Wolf. Schulen und Polizeibehörden seien sensibilisiert.
Zahlreiche anonyme Internet-Drohungen hätten aufgeklärt werden können, berichtete Wolf. Von Gerichten seien bereits empfindliche Strafen gegen «Trittbrettfahrer» verhängt worden.
Seit Emsdetten 2006 gab es 1100 Verdachtsfälle
Seit der Amoktat in Emsdetten wurden in den nordrhein-westfälischen Polizeibehörden laut Wolf damit insgesamt über 1100 Verdachtsfälle registriert. Im November 2006 hatte an der Geschwister-Scholl-Realschule im münsterländischen Emsdetten ein 18-jähriger ehemaliger Schüler um sich geschossen. Er zündete Rauchbomben, verletzte eine Lehrerin, zehn Schüler sowie mehrere Polizisten, bevor er sich selbst tötete.
Bei dem Amoklauf in Winnenden hatte ein 17-Jähriger am 11. März in einer Realschule und bei seiner anschließenden Flucht in Wendlingen 15 Menschen und dann sich selbst erschossen. (ddp)