Hamburg. Der 17-jährige Amokläufer von Winnenden hatte Medienberichten zufolge schon seit längerem Tötungsfantasien: Er soll einer Therapeutin von seinem Drang "Menschen zu töten" erzählt haben. Die Polizei soll zudem sadomasochistische Fotos bei Tim K. gefunden haben sowie einen Abschiedsbrief.
Der Amokläufer von Winnenden hatte laut einem Bericht schon Monate vor der Tat Tötungsfantasien. Das meldet die Online-Ausgabe des Magazins «Stern» unter Berufung auf ein psychiatrisches Gutachten. Danach habe Tim K. einer Therapeutin vom Drang «Menschen zu töten» berichtet. Wieder und wieder habe er sich darüber Gedanken gemacht. Die ganze Welt sei schlecht, er wolle «Menschen erschießen». Die Staatsanwaltschaft Stuttgart wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen.
Abschiedsbrief im Tresor
Eine wichtige Rolle in dem Gutachten spielen laut «stern.de» sadomasochistische Fantasien des 17-Jährigen. Auf seinem Rechner habe die Polizei Bilder gefesselter Männer gefunden. Tim K. habe unter diesen Fantasien gelitten, sie jedoch den Therapeuten nicht geschildert. Im Tresor im Zimmer des Jungen lag offenbar ein Abschiedsbrief, von dem bisher nichts bekannt war.
Darin schrieb Tim K. dem Bericht zufolge: «Die Wahrheit ist, diejenigen haben es schon von Geburt an in sich, es kommt jedoch nur raus, wenn das Gemacht hinzukommt.» Es sei unklar, ob sich diese Gedanken auf Tötungsfantasien oder die sexuellen Neigungen beziehen, berichtet das Online-Magazin.
Ermittlungen gegen den Vater
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt derzeit gegen den Vater von Tim K., weil er die spätere Tatwaffe im Schlafzimmer und nicht wie vorgeschrieben im verschlossenen Schrank aufbewahrt hat. Das Ermittlungsverfahren gegen den Vater soll bis zum Herbst abgeschlossen werden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Der 17-jährige Tim hatte am 11. März an seiner ehemaligen Schule in Winnenden und auf der anschließenden Flucht nach Wendlingen in Baden-Württemberg 15 Menschen und danach sich selbst getötet. (ap)