Köln. NRW rutscht im “Bildungsmonitor 2014“ auf den vorletzten Platz ab. Ein besonders schlechtes Zeugnis kassierte Nordrhein-Westfalen bei der Betreuung: Demnach sind in NRW die Schulklassen zu groß. In den Bildungsstandards in Mathematik verfehlten 30 Prozent der Schüler in NRW die Mindeststandards der Kultusministerkonferenz für einen mittleren Abschluss.

Das NRW-Schulsystem hat sich im Vergleich zu anderen Bundesländern weiter verschlechtert. Im „Bildungsmonitor 2014“ des Instituts der deutschen Wirtschaft rutschte NRW bei der Auswertung von 93 Bildungsindikatoren von Platz 13 auf den vorletzten Platz 15 vor Berlin ab. Ein besonders schlechtes Zeugnis kassierte NRW bei der Betreuung: Danach sind in NRW die Schulklassen zu groß – Platz 16. Positiv schneidet NRW bei der mit 82 Prozent hohen Quote der Grundschüler ab, die eine Fremdsprache lernen (Platz 5).

Beim Thema „Bildungsarmut“ (Platz 13) landen nur die Stadtstaaten hinter NRW. In den Bildungsstandards in Mathematik verfehlten 30 Prozent der Schüler in NRW die Mindeststandards der Kultusministerkonferenz für einen mittleren Abschluss. „Nur in Bremen und Berlin war der Anteil an Risikoschülern noch höher“, heißt es in der unserer Zeitung vorliegenden Studie. Das NRW-Schulministerium räumte ein, dass das Ergebnis des Monitorings nicht zufrieden stellen könne. NRW habe aber die Klassengröße zum neuen Schuljahr um einen Schüler verkleinert. Der Monitor beruhe auf zwei Jahre alten Daten.

Im Schnitt 23,2 Schüler in einer Grundschul-Klasse in NRW

Laut Studie gibt es in NRW vor allem in den Handlungsfeldern Betreuungsbedingungen, berufliche Bildung und Bildungsausgaben Verbesserungsbedarf. Jeweils in den Grundschulen und den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I (ohne Gymnasien) weist NRW die größten Klassen aller Bundesländer auf. So beträgt die durchschnittliche Klassengröße an den Grundschulen in NRW 23,2 und im Bundesdurchschnitt nur 20,8 Schüler.

An den allgemeinbildenden Schulen (Sek.I) verbesserte sich die Schüler-Lehrer-Relation NRW aber seit 2005 von 17,4 auf 15,4 Schüler – Bund: 14.1 Schüler. Trotz deutlicher Verbesserungen in den vergangenen Jahren hält NRW aber bei den Klassengrößen im Ländervergleich die "rote Laterne"

An der Spitze sind Sachsen und Thüringen

Die besten Ergebnisse aller Bundesländer erzielte laut Studie im Auftrag der „Initiative Soziale Marktwirtschaft“ das Land Sachsen gefolgt von Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. FDP-Bildungsexpertin Yvonne Gebauer kritisierte, die rot-grüne Bildungspolitik werde zunehmend zur Hürde für NRW-Schüler. Rot-Grün schraube die Qualitätsstandards herab und leiste sich einen hohen Unterrichtsausfall, eine überstürzte Inklusion, unzureichende Ausstattung und fehlende Lehrkräfte.

  • Für 63,4 Prozent der betreffenden Jahrgänge standen in NRW betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung – (Bundesschnitt: 66,9%).
  • Nur 70,3 Prozent der Abgänger von Berufsfach- und Fachoberschulen in NRW erreichten einen Abschluss – Bund 81%.
  • Quote der Schulabbrecher mit 5,1% in NRW niedriger als im Bundesschnitt mit 5,8%.
  • An Hochschulen kommt auf 27 Studierende eine Lehrkraft – Bund: 17.