Folgestudie des Instituts der deutschen Wirtschaft untersucht wieder Qualität, Ausstattung oder Ergebnisse der Kindergärten, Schulen und Universitäten. NRW landet auf Platz 15. Schulministerin Sommer: Alte Zahlen

Essen. Platz 14 von 16 in Sachen Schulqualität; Platz 13 bei Bildungsarmut und Ausgaben für weiterführende Schulen; Platz 10 bei der Integration von Migrantenkindern: Im "Bildungsmonitor 2008" des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) steht Nordrhein-Westfalens Bildungslandschaft nicht gut da.

Mehr als 100 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern von der Kita-Betreuung bis zur Zahl der frisch gekürten Doktoren hat das IW im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue soziale Marktwirtschaft (INSM) erneut ausgewertet, Grundlage waren Daten aus 2006. In der Gesamtwertung landete NRW auf Platz 15 vor Mecklenburg-Vorpommern.

Weit vorn liegen Sachsen, Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern; Sachsen erreichte in fast allen Handlungsfeldern sehr gute oder gute Ergebnisse, baute den ohnehin erreichten Vorsprung aus.

Insgesamt, so das Fazit, haben alle Länder Fortschritte gemacht: NRW verbesserte sich gegenüber der Studie 2004 von 44,7 auf 56,6 Punkte; Sachsen-Anhalt rückte zeitgleich aber um 20 Punkte vor (von 38,6 auf 58,6), Sachsen um fast 19, Bremen um knapp 18 Punkte.

Manchen Fortschritt registrieren die Forscher allerdings auch in NRW. So gab es hier zu Lande die zweitniedrigste Schulabbrecher-Quote: 6,6 Prozent (Spitzenreiter Baden-Württemberg: 6,3 Prozent). Und dass mehr als jeder zweite Schulabgänger (52 Prozent) das Abitur hat, ist bundesweit Spitze. Schlusslicht bleibt NRW dagegen bei der Relation von Professoren zu Studenten.

NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU) bezieht die schlechte Wertung nicht auf sich: "2006 waren wir gerade ein Jahr im Amt", sagte sie. "Wichtige Reformen wie das neue Schulgesetz, der Ausbau der Ganztagsschule, der Hochschulpakt oder das Kinderbildungsgesetz waren noch nicht umgesetzt." Die Studie sei daher "die Abschlussbilanz von Rot-Grün". SPD-Fraktionschefin Ute Schäfer entgegnete, Sommer schiebe Verantwortung ab: "2004 und 2006 hat NRW im Ländervergleich noch auf Platz 11 gelegen." Der DGB forderte deutlich mehr Geld für die Bildung.