Köln. NRW erreicht bei einer bundesweiten Bildungsstudie nur den vorletzten Platz. Die Schwächen: ein schlechter Betreuungsschlüssel an den Hochschulen und schlechte Ergebnisse bei bundesweiten Schülervergleichstests. Dennoch hat das Land in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht.

Bei der bundesweiten Vergleichsstudie «Bildungsmonitor 2009» hat Nordrhein-Westfalen erneut schlecht abgeschnitten. Wie in den Vorjahren rangierte das einwohnerstärkste Bundesland auf dem 15. und damit vorletzten Platz. Der «Bildungsmonitor» der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) wurde am Donnerstag in Köln veröffentlicht. Den Spitzenplatz der Studie belegte Sachsen, gefolgt von Thüringen und Baden-Württemberg. Das Schlusslicht bildete Berlin.

NRW hat sich stark verbessert

Schwächen seien in NRW schlechte Betreuungsrelationen an den Hochschulen und auch schlechte Ergebnisse bei bundesweiten Schülervergleichstests. Deutliche Verbesserungen im Vergleich zu den Vorjahren habe es bei den Aspekten «Zeiteffizienz» und «Akademisierung» im nordrhein-westfälischen Bildungsbereich gegeben. Im Bereich «Zeiteffizienz», in den unter anderem die Studiendauer fällt, sei bundesweit der zweitbeste Wert erzielt worden.

Die Bildungssituation in Nordrhein-Westfalen hat sich den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren zwar stärker verbessert als in anderen Bundesländern. Dennoch reiche es beim «Bildungsmonitor» nach wie vor nur für Platz 15.

GEW: Wahlversprechen nicht erfüllt

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte, dass die CDU-FDP-Landesregierung ihr Wahlversprechen, kleinere Schulklassen zu schaffen, nicht erfüllt habe. «Wenn individuelle Förderung für bessere Schulabschlüsse wirklich stattfinden soll, müssen endlich konkrete Schritte zur Herabsetzung der Obergrenze für Schulklassen ergriffen werden», sagte GEW-Landeschef Andreas Meyer-Lauber. Er bemängelte außerdem, dass 40 Prozent aller Lehramtsstudierenden in Nordrhein-Westfalen nicht das Examen erreichen.

Die Studie bewertet den Angaben zufolge anhand von 13 Handlungsfeldern und mehr als 100 Indikatoren, inwieweit das Bildungssystem eines Bundeslands einen Beitrag zu mehr Wachstum leistet. (ddp)