Düsseldorf . 18 von 109 betroffenen Abiturienten in NRW haben sich entschieden nach einer Abi-Panne ihre Klausur im Fach Sozialwissenschaft zu wiederholen. Derweil kämpfen Tausende Schüler für eine Wiederholung ihrer zentralen Abiturprüfung in Mathe.

Nach der Panne in den schriftlichen NRW-Abitur-Prüfungen im Fach Sozialwissenschaft haben sich landesweit 18 Schüler für ein Nachschreiben entschieden. Das teilte eine Sprecherin des Schulministeriums am Freitag in Düsseldorf mit. Insgesamt waren 109 Abiturienten an vier Schulen betroffen.

Als für die schriftlichen Prüfungen eine ganze Reihe von Aufgaben zum Abruf ins Internet gestellt worden waren, hatte im Fach Sozialwissenschaft zunächst die Klausur für den Schwerpunkt Wirtschaft gefehlt. Knapp eine Stunde später war diese Aufgabe in das Klausurpaket eingefügt worden; das Fehlen war aber nicht überall bemerkt worden. An vier Schulen hatten Schüler Arbeiten geschrieben, die zwar für Sozialwissenschaft, aber darin nicht für den Schwerpunkt Wirtschaft vorgesehen waren.

Schüler in NRW protestieren gegen Abi-Prüfung

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Tausende Schüler aus Nordrhein-Westfalen protestieren derweil gegen die zentrale Abiturprüfung in Mathe. Die Aufgaben seien zu schwierig und kompliziert formuliert gewesen, beschweren sich die Abiturienten. Eine Facebook-Gruppe zum Thema hatte am Freitagnachmittag mehr als 6100 Mitglieder, eine Petition an das nordrhein-westfälische Schulministerium mehr als 4700 Unterstützer, Tendenz steigend. "Ich bin sicher, dass die Klausur lösbar und nicht fehlerhaft war", sagte dagegen eine Ministeriumssprecherin.

Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) habe die zuständige Aufgabenkommission nun damit beauftragt, schriftlich Stellung zu konstruktiver Kritik zu nehmen. Ein Sprecher der Bildungsgewerkschaft GEW erklärte nach einer ersten Umfrage unter Lehrern, diese hätten die Aufgaben als "sehr sehr schwer, aber grundsätzlich lösbar" wahrgenommen. Für ein Urteil sei es aber noch zu früh. Proteste, wie sie im Netz hochkochen, gebe es gerade im Abi-Fach Mathe immer, betonte die Ministeriumssprecherin.

"Oktaeder des Grauens" sorgte für Verzweiflung

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Von Hayke Lanwert und Birgitta Stauber-Klein

Schon in den letzten Jahren hatte es in NRW Aufruhr gegeben. 2011 beschwerten sich Abiturienten über die irritierende Formulierung einer Aufgabe in der Grundkurs-Prüfung. In die Wiederholungsklausur hatte sich dann eine falsche Zahl eingeschlichen, die ein aufmerksamer Lehrer aber rechtzeitig bemerkte. Unter Schulministerin Barbara Sommer (CDU) konnten 2008 einige tausend Schüler die Prüfung wiederholen, weil sie Fehler in der Klausur - unter anderem das "Oktaeder des Grauens" - zur Verzweiflung gebracht hatten.(dpa)