Bottrop. . Schulen sortierten schwierige Aufgabe heraus. Matrizenaufgabe wurde dem Grundkurs nicht gestellt. Aufgabenstellungen oft zu kompliziert formuliert.

Einfach war es nicht. Selbst die richtig guten Matheschüler saßen meist bis zur letzten Sekunde vor ihrer Mathe-Abiturklausur, das bestätigen die Leiter der weiterführenden Schulen. Doch die in die Kritik geratene, viel zu schwierige Matrizen-Aufgabe für die Grundkursschüler wurde in Bottrop wohl gar nicht erst gestellt.

„Wir sind in einer glücklichen Situation. Wir haben dem Grundkurs weder die Matrizen- noch die eine schwierige Wahrscheinlichkeitsrechnung gestellt“, sagt Reinhard Schönfeld, Schulleiter des Josef Albers Gymnasiums. Gleiches vermelden seine Schulleiterkollegen – nur die Situation an der Janusz-Korczak-Gesamtschule war bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Die Mathefachlehrer konnten aus acht Aufgaben wählen. Sie entscheiden, welche Aufgaben sie ihren Schülern zutrauen, müssen dabei aber Themenvorgaben einhalten. Die Grundkursschüler erhielten zwei Aufgaben, der Leistungskurs drei.

Trotz der Auswahlmöglichkeit blieben aber „Bauchschmerzen“, wie Martin Welling, Leiter des Heinrich Heine Gymnasiums und selber Mathelehrer anmerkt: „Alle Aufgaben für den Grundkurs waren zu kompliziert formuliert – warum muss das so sein?“

Kein Ersatz für Mathelehrer geplant

Die Elternpflegschaftsvorsitzende des Gymnasiums setzt ihre Kritik an anderer Stelle an: „Wer optimale Prüfungsergebnisse fordert, der muss erst einmal optimale Bedingungen an den Schulen schaffen. Doch das tut das Ministerium nicht. Warum gibt es keinen Vertretungspool mehr? Wenn ein Lehrer kurz vorm Abitur mal fehlt, wie zeitweise der Mathelehrer meines Sohnes, muss die Schule ganz allein sehen, wie sie klar kommt.“

Die Aufregung unter Bottrops Schülern scheint aber eher gering. Und doch: Viele schließen sich der Facebook-Protestgruppe an, die am Dienstag die Matheschüler nach Düsseldorf zur Demo aufruft.