Düsseldorf. Junge Union, CDU-Generalsekretär in NRW, Verkehrsminister, Ministerpräsident: Eine glatte Polit-Karriere? Hendrik Wüst im Kurz-Porträt von.

  • Hendrik Wüst hat CDU-Parteifreund Armin Laschet als NRW-Ministerpräsident beerbt.
  • Jahrgang 1975, Westfale, Ehemann, Vater einer Tochter
  • Hochs und Tiefs: Nach dem Skandal kam die erfolgreiche Rückkehr in der CDU

Wer ist Hendrik Wüst (CDU)? Beruflich ist er Ministerpräsident von NRW. Dazu Spitzenkandidat seiner Partei bei der NRW-Landtagswahl am 15. Mai. Aber privat? Wie tickt der 46-Jährige? Wissenswertes und Überraschendes im Steckbrief.

NRW-Ministerpräsident: Hendrik Wüst ist Westfale

geboren 1975, aufgewachsen als jüngstes von drei Kindern in Rhede. Hochzeit 2019 mit der ebenfalls aus Rhede stammenden Juristin Katharina Starting auf Schloss Raesfeld. 2021 Geburt von Tochter Pippa.

Familienmensch und NRW-Ministerpräsident: Hendrik Wüst (CDU) mit seiner Ehefrau Katharina Starting und Tochter Pippa im Kinderwagen.
Familienmensch und NRW-Ministerpräsident: Hendrik Wüst (CDU) mit seiner Ehefrau Katharina Starting und Tochter Pippa im Kinderwagen.

NRW-Ministerpräsident: Ausbildung und politische Stationen von Hendrik Wüst:

Ausbildung

Abitur 1995 am Bocholter Euregio-Gymnasium, danach Jura-Studium in Münster. 2003 Zulassung als Rechtsanwalt.

Erster politischer Impuls

Protest gegen die Einführung von Kopierkosten an seiner Schule.

Einstieg in die Politik

Mit 15 Gründung der Jungen Union Rhede.

Mit 18 bereits Stadtverordneter

Mit der Volljährigkeit Stadtverordneter in Rhede, mit 30 Landtagsabgeordneter, mit 31 Generalsekretär der NRW-CDU. Seit 2013 Chef des CDU-Wirtschaftsflügels, seit 2017 Verkehrsminister.

Markenzeichen

Unterzeichnet SMS grundsätzlich mit „Wüst grüßt“.

Medientauglichkeit

War von 2010 bis 2017 nebenberuflich Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbandes Nordrhein-Westfalen. Eine seiner älteren Schwestern arbeitet als Journalistin.

Rhetorik

Westfälisch temperiert mit Mut zur Denkpause, gelegentlich auch schnodderiger Junge-Union-Jargon mit Plural-Du („Leute, Ihr müsst doch…“). Immer gut vorbereitet.

NRW-CDU: Wüst tritt 2010 als Generalsekretär zurück

Hendrik Wüst (CDU) ist Spitzenkandidat seiner Partei bei der NRW-Landtagswahl am 15. Mai.
Hendrik Wüst (CDU) ist Spitzenkandidat seiner Partei bei der NRW-Landtagswahl am 15. Mai. © dpa | Marcel Kusch

Skandale

Musste 2010 als Generalsekretär der NRW-CDU zurücktreten, weil Sponsoren Gespräche mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zum Kauf angeboten wurden. Außerdem hatte Wüst unrechtmäßig vom Landtag Zuschüsse zur privaten Krankenversicherungen kassiert.

Hendrik Wüst wird zum Kronprinzen von Armin Laschet

Gilt heute als umgänglich und höflich. Hat allerdings vor 15 Jahren als konservativer Wadenbeißer die damalige SPD-Landeschefin Hannelore Kraft übel als angeblich sozialistische „Kraftilanti“ diffamiert – in Anspielung an die frühere hessische SPD-Vorsitzende Ypsilanti und ihr gescheitertes rot-rot-grünes Projekt.

Der aktuelle Ministerpräsident Hendrik Wüst (l.) mit seinem Vorgänger im Amt Armin Laschet (beide CDU).
Der aktuelle Ministerpräsident Hendrik Wüst (l.) mit seinem Vorgänger im Amt Armin Laschet (beide CDU). © dpa

Hendrik Wüst feiert 1989 die Kreismeisterschaft mit TV Rhede

Sport

1989 Kreismeister mit der Handball-C-Jugend des TV Rhede, Kampfname: „Henne“. Einziger NRW-Minister, der auch mal zu Terminen radelt, seit dem Grünen Johannes Remmel.

Hobbys

Jagd, Krimis.

Doppelgänger

Wüst ähnelt der CDU-Politiker-Parodie Dr. Udo Brömme („Zukunft ist gut für alle“), verkörpert durch den Komiker Ralf Kabelka.

Jugendsünde

erarbeitete einst mit CSU-Chef Markus Söder, Baden-Württembergs Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus und dem verstorbenen Junge Union-Vorsitzenden Philipp Mißfelder das folgenlos gebliebene Thesenpapier „Moderner bürgerlicher Konservativismus“. Söder nannte das selbsternannte Vordenker-Quartett angeblich „Jedi-Ritter“.

Unterstützer

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Junge Union, CDU-Sozialflügelmann Dennis Radtke, Bundestags-Landesgruppenchef Günter Krings, Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Aktuelles

Zurzeit steht der amtierende NRW-Ministerpräsident in der Kritik. Bei seiner Auslandsreise nach Israel wurde er positiv auf das Coronavirus getestet. Allerdings hatte Wüst das Ergebnis seines positiven PCR-Einreisetests erst knapp dreieinhalb Stunden nach Zustellung abgerufen. Zwischenzeitlich traf er sich noch mit der israelischen Wirtschaftsministerin in Jerusalem. Aufgrund dieser Quarantäne-Panne verlangt die SPD als Opposition im NRW-Landtag um Aufklärung.