Frankfurt/Main. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erwartet keinen dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Die Zahlen im Juli seien nicht so schlimm wie erwartet gewesen, sagte der SPD-Politiker.
«Es kann durchaus sein, dass die Arbeitslosenzahl in diesem Jahr nicht über vier Millionen steigt», sagte Steinbrück dem «Hamburger Abendblatt» (Samstagausgabe). Zuletzt meldete die Bundesagentur 3,46 Millionen Arbeitslose. Im Winter gibt es normalerweise einen Anstieg.
Viele Branchen stabil
In der «Süddeutschen Zeitung» wies Steinbrück darauf hin, dass die Krise nicht alle gleichmäßig getroffen habe. So hätten die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst und Empfänger von Sozialleistungen wenig gespürt. Auch das Handwerk sei stabil durch die Krise gekommen. «Andere hat es dafür umso heftiger erwischt.»
Anstieg wegen schlechter Bilanzen
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag zeigte sich überrascht, dass die Zahlen der Arbeitslosen und Insolvenzen nicht noch stärker angestiegen sind. Zwar sei die Beschäftigung stabil, sagte Chefvolkswirt Volker Treier im MDR. Das werde sich aber ändern, weil auch die Bilanzen schlechter ausfallen würden. «Es wird noch eine Anpassung in der Beschäftigung geben.» Die Unternehmen sähen aber, wie wichtig Fachkräfte seien und wollten diese halten. Treier lobte die Bundesregierung für die Regelungen beim Kurzarbeitergeld. (AP)