Simferopol. . Die Annexion der Krim durch Russland wirkt sich nun auch auf die Uhrzeit aus. Während Löhne und Gehälter seit ein paar Tagen in Rubel gezahlt werden und die ukrainische Armee ihre letzten Posten geräumt hat, hatte Samstagabend auch die Sommerzeit-Umstellung politische Symbolik.

Die Uhren auf der Krim ticken nun wie in Moskau: In der Nacht zum Sonntag wurde die Zeit auf der Schwarzmeerhalbinsel an die Zeit in der russischen Hauptstadt angepasst. Der Regierungschef der Krim, Sergej Aksjonow, überwachte die Umstellung am Samstagabend in der Regionalhauptstadt Simferopol um 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ) auf Mitternacht Moskauer Zeit. Hunderte Menschen applaudierten, schwenkten russische Fahnen und riefen "Russland". Für die allgemeine Bevölkerung erfolgte die Zeitumstellung dann am Sonntag um 02.00 Uhr.

Moskau hatte im Jahr 2011 beschlossen, permanent die Sommerzeit zu behalten. Die Uhren in der russischen Hauptstadt - und auf der Krim - sind der Mitteleuropäischen Zeit drei Stunden voraus. Weil die übrigen Staaten in Europa ihre Uhren in der Nacht zum Sonntag um eine Stunde auf Sommerzeit vorstellten, beträgt Moskaus Vorsprung bis zum Winter also zwei Stunden.

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Die überwiegend russischsprachige Bevölkerung der Krim hatte sich vor zwei Wochen in einem Referendum von der Ukraine losgesagt. Anschließend wurde die Halbinsel in den russischen Staat eingegliedert. Das Referendum folgte auf die Absetzung des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch durch das ukrainische Parlament im Februar. Russland entsandte nach dem Machtwechsel in Kiew Truppen auf die Krim. (afp)