Moskau. Russland antwortet auf die Einreiseverbote der Europäischen Union seinerseit mit Einreiseverboten. Moskau begründet sein Vorgehen mit “Symmetrie“. Aber einen Unterschied gibt es: Es bleibt geheim, wer auf Moskaus schwarzer Liste steht. Merkel? Barroso? Sie würden es erst an der Grenze erfahren.
Als Reaktion auf die Sanktionen der Europäischen Union will Moskau offenbar Politiker mehrerer EU-Staaten auf seine Schwarze Liste setzen. "Die russische Seite hat Vergeltungsmaßnahmen ergriffen, die überwiegend symmetrisch sind", sagte ein Außenamtssprecher am Freitag. "Einige westliche Länder" seien dem Beispiel der USA gefolgt und hätten weitere russische Bürger auf ihre Sanktionslisten gesetzt, sagte er zur Begründung. Dies könne "nicht ohne Reaktion bleiben".
Die EU hatte auf ihrem Gipfel vor einer Woche ihre Liste um zwölf auf 33 Namen erweitert. Auch gegen den stellvertretenden russischen Regierungschef Dmitri Rogosin, die Präsidentin des Föderationsrats, Walentina Matwijenko, Duma-Präsident Sergej Naryschkin sowie die prominente Duma-Abgeordnete Jelena Misulina wurden Einreiseverbote und Kontensperrungen verhängt.
Konkrete Länder werden nicht genannt
Der Außenamtssprecher nannte am Freitag weder die EU als ganze noch konkrete Länder, gegen die sich die Gegensanktionen richten sollten. Die Betroffenen, die nun auf die russische Schwarze Liste gesetzt würden, würden auch nicht vorgewarnt, sagte ein Diplomat der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. "Diejenigen, die draufstehen, werden es erfahren, wenn sie sich an der russischen Grenze zeigen."
Grund der Sanktionen des Westens, die neben der EU auch von den USA und Kanada verhängt wurden, ist die Eingliederung der Krim in die Russische Föderation. Die Abspaltung der ukrainischen Halbinsel und ihre Annexion durch Russland wird im Westen als völkerrechtswidrig angesehen. (afp)