München. . Es wird immer enger für Uli Hoeneß - jetzt soll der Präsident des FC Bayern sogar mindestens 27,2 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Diese enorme Summe schockte den angeschlagenen Bayern-Boss am zweiten Tag seines spektakulären Prozesses vor dem Landgericht München.

Im Prozess gegen den Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß geht es inzwischen um 27,2 Millionen Euro hinterzogene Steuern. Nachdem die Anklage ursprünglich von 3,5 Millionen ausging und Hoeneß’ Verteidiger am Montag mit neuen Unterlagen auf 18,5 Millionen korrigierte, präsentierte die Rosenheimer Steu­erfahnderin Gabriele H. gestern diese Zahlen.

Hoeneß gönnt sich Stadionbesuch

Vom Gericht auf die Tribüne: Uli Hoeneß besuchte das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Arsenal.
Vom Gericht auf die Tribüne: Uli Hoeneß besuchte das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Arsenal. © imago/Eibner
Vom Gericht auf die Tribüne: Uli Hoeneß besuchte das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Arsenal.
Vom Gericht auf die Tribüne: Uli Hoeneß besuchte das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Arsenal. © AFP
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Vom Gericht auf die Tribüne: Uli Hoeneß besuchte das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Arsenal. © REUTERS
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Vom Gericht auf die Tribüne: Uli Hoeneß besuchte das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Arsenal. © dpa
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Vom Gericht auf die Tribüne: Uli Hoeneß besuchte das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Arsenal. © Bongarts/Getty Images
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Vom Gericht auf die Tribüne: Uli Hoeneß besuchte das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Arsenal. © AFP
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Die 45-Jährige, die seit Hoeneß’ Selbstanzeige im Januar 2013 gegen ihn ermittelt, hat jenes Material analysiert, das die Verteidigung erst wenige Tage vor dem Prozess bei der Staatsanwaltschaft einreichte. Dabei geht es um zwei USB-Sticks mit rund 52 000 Seiten Unterlagen der Schweizer Vontobel-Bank, bei der Uli Hoeneß zockte. Die Steuerfahnderin ermittelte eine Summe von 23,7 Millionen Euro Steuern, die er für seine Gewinne bei Devisen-Terminschäften hätte zahlen müssen. Hinzu kommen die 3,5 Millionen Euro aus der Anklage. Die Staatsanwaltschaft wirft Hoeneß vor, von 2003 bis 2009 an der Börse spekuliert und die Gewinne daraus dem Finanzamt verschwiegen zu haben.

"Der erhöhte Betrag wird sich maßgeblich auf die Strafzumessung auswirken“

Trotz der neuen Daten soll der Pro­zess offenbar wie geplant am Donnerstag zu Ende gehen.

„Die Staatsanwaltschaft wurde am Montag von den neuen Zahlen völlig überrascht. Diese Einkünfte aus Devisen-Termingeschäften können aber nachträglich in die Anklage eingebracht werden. Der erhöhte Betrag wird sich maßgeblich auf die Strafzumessung auswirken“, so Ken Heidenreich, der Sprecher der Münchener Staatsanwaltschaft. Ähnlich beurteilt auch Andrea Titz, die Sprecherin des Landgerichts München II, die Situation: „Bei diesen Summen, um die es inzwischen geht, wird man wohl eher von Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall ausgehen müssen.“ In einem solchen Fall droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.

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Hoeneß und seine Verteidiger waren mit dem Ziel Freispruch in das Verfahren gegangen. Die Staatsanwaltschaft erkennt seine Selbstanzeige aber nicht als strafbefreiend an. Strafmildernd kann sie jedoch durchaus wirken.

Weil sich die Lage für Hoeneß verschärft hat, wurde im Prozessumfeld die Frage laut, ob der gegen Kaution ausgesetzte Haftbefehl gegen Hoeneß nicht wieder in Kraft gesetzt werden müsste. Titz dazu: „Dafür gibt es keine Veranlassung. Die Situation hat sich seit seiner Festnahme nicht verändert.“

Bayern-Boss Hoeneß vor Gericht

Sichtlich mitgenommen verlässt Uli Hoeneß nach dem Prozess mit seiner Ehefrau das Gericht.
Sichtlich mitgenommen verlässt Uli Hoeneß nach dem Prozess mit seiner Ehefrau das Gericht. © AFP
Gerichtssprecherin Andrea Tietz verkündet und erklärt das Urteil der Presse: dreieinhalb Jahre Haft.
Gerichtssprecherin Andrea Tietz verkündet und erklärt das Urteil der Presse: dreieinhalb Jahre Haft. © Bongarts/Getty Images
In der Verhandlungspause hatte Hoeneß noch Hoffnung.
In der Verhandlungspause hatte Hoeneß noch Hoffnung. © dpa
Die Hoeneß-Anwälte kündigten zunächst Revision an. Hoeneß selbst lehnte das später jedoch ab. Eine Revision entspreche nicht seinem Verständnis von Anstand.
Die Hoeneß-Anwälte kündigten zunächst Revision an. Hoeneß selbst lehnte das später jedoch ab. Eine Revision entspreche nicht seinem Verständnis von Anstand. © Getty Images
Noch am Vormittag hatten seine Anwälte für die Einstellung des Verfahrens und eine Bewährungsstrafe im Gerichtssaal des Landgerichtes München II plädiert.
Noch am Vormittag hatten seine Anwälte für die Einstellung des Verfahrens und eine Bewährungsstrafe im Gerichtssaal des Landgerichtes München II plädiert. © Getty Images
Mit angespannter Miene betrat der Angeklagte den Gerichtssaal.
Mit angespannter Miene betrat der Angeklagte den Gerichtssaal. © dpa
Hoeneß' Anwälte forderten die Einstellung des Verfahrens. Oder zumindest...
Hoeneß' Anwälte forderten die Einstellung des Verfahrens. Oder zumindest... © dpa
...nicht mehr als eine Bewährungsstrafe.
...nicht mehr als eine Bewährungsstrafe. © dpa
Verteidiger Hanns Feigen hielt die Selbstanzeige trotz der Enthüllungen im Prozess für wirksam. Anders als...
Verteidiger Hanns Feigen hielt die Selbstanzeige trotz der Enthüllungen im Prozess für wirksam. Anders als... © dpa
...Staatsanwalt Achim von Engel: Er fordert eine Gefängnisstrafe von fünfeinhalb Jahren, da...
...Staatsanwalt Achim von Engel: Er fordert eine Gefängnisstrafe von fünfeinhalb Jahren, da... © AFP
...er in Hoeneß' Verfehlungen eine Steuerhinterziehung in besonders schwerem Fall sieht. Die Selbstanzeige sei...
...er in Hoeneß' Verfehlungen eine Steuerhinterziehung in besonders schwerem Fall sieht. Die Selbstanzeige sei... © dpa
...unwirksam, weil unvollständig und fehlerhaft. Am Ende entschied aber Richter Rupert Heindl über Hoeneß' Strafe.
...unwirksam, weil unvollständig und fehlerhaft. Am Ende entschied aber Richter Rupert Heindl über Hoeneß' Strafe. © AFP
Hoeneß' Gattin Susanne stand die Anspannung kurz  vor dem Urteil ins Gesicht geschrieben.
Hoeneß' Gattin Susanne stand die Anspannung kurz vor dem Urteil ins Gesicht geschrieben. © AFP
Journalisten aus aller Welt hatten sich im Justizpalast auf den Auftritt von Hoeneß nach der Urteilsverkündung vorbereitet.
Journalisten aus aller Welt hatten sich im Justizpalast auf den Auftritt von Hoeneß nach der Urteilsverkündung vorbereitet. © AFP
Auch Fans waren unter den Zuschauern im Gerichtssaal. Ein Fan kam sogar auch zum Prozess — mit Bayern-Aufkleber.
Auch Fans waren unter den Zuschauern im Gerichtssaal. Ein Fan kam sogar auch zum Prozess — mit Bayern-Aufkleber. © dpa
Ein anderer Fan forderte vor dem Justizpalast
Ein anderer Fan forderte vor dem Justizpalast "Milde für Uli Hoeneß". © dpa
Der dritte Verhandlungstag im Hoeneß-Prozess war schon nach anderthalb Stunden vorbei.
Der dritte Verhandlungstag im Hoeneß-Prozess war schon nach anderthalb Stunden vorbei. © REUTERS
Nach zwei Zeugenvernehmungen...
Nach zwei Zeugenvernehmungen... © Getty Images
...verkündete die Verteidigung, die neue Zahl von 27 Millionen Euro hinterzogener Steuern zu akzeptieren. Auch das Gericht...
...verkündete die Verteidigung, die neue Zahl von 27 Millionen Euro hinterzogener Steuern zu akzeptieren. Auch das Gericht... © Getty Images
...wollte sich bei der Urteilsfindung auf die neuen Zahlen zu stützen. Die Staatsanwaltschaft...
...wollte sich bei der Urteilsfindung auf die neuen Zahlen zu stützen. Die Staatsanwaltschaft... © Getty Images
...hatte Hoeneß nur 3,5 Millionen vorgeworfen.
...hatte Hoeneß nur 3,5 Millionen vorgeworfen. © Getty Images
Am zweiten Verhandlungstag tauschte Uli Hoeneß seine rote Krawatte gegen eine blaue. Ansonsten...
Am zweiten Verhandlungstag tauschte Uli Hoeneß seine rote Krawatte gegen eine blaue. Ansonsten... © REUTERS
...änderte sich an der Szenerie im Saal des Landgerichts München kaum etwas.
...änderte sich an der Szenerie im Saal des Landgerichts München kaum etwas. © Getty Images
Eine Steuerfahnderin belastete den Bayern-Boss schwer. Mehrfach habe er...
Eine Steuerfahnderin belastete den Bayern-Boss schwer. Mehrfach habe er... © Getty Images
...Fristen verstreichen lassen und Unterlagen nicht eingereicht. Erst fünf Tage vor Prozessbeginn...
...Fristen verstreichen lassen und Unterlagen nicht eingereicht. Erst fünf Tage vor Prozessbeginn... © Getty Images
...wurden neue Akten eingereicht. Die Dateien waren aber schon...
...wurden neue Akten eingereicht. Die Dateien waren aber schon... © Getty Images
...ein Jahr alt.
...ein Jahr alt. © REUTERS
Am Dienstag sagte eine vierte Zeugin gegen den Präsidenten des FC Bayern München aus.
Am Dienstag sagte eine vierte Zeugin gegen den Präsidenten des FC Bayern München aus. © dpa
Zum Prozessauftakt am Montag hatte Hoeneß...
Zum Prozessauftakt am Montag hatte Hoeneß... © Getty Images
... ein umfassendes Geständnis abgelegt - und dabei eingeräumt, rund 18,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. In der Anklageschrift...
... ein umfassendes Geständnis abgelegt - und dabei eingeräumt, rund 18,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. In der Anklageschrift... © Getty Images
... ist Staatsanwalt Achim von Engel noch von 3,5 Millionen Euro ausgegangen. Der Prozess...
... ist Staatsanwalt Achim von Engel noch von 3,5 Millionen Euro ausgegangen. Der Prozess... © REUTERS
... findet unter enormem Medieninteresse statt. Hoeneß...
... findet unter enormem Medieninteresse statt. Hoeneß... © dpa
... war morgens in einem schwarzen VW Tuareg...
... war morgens in einem schwarzen VW Tuareg... © AFP
... in die Tiefgarage des Landgerichts München II gefahren.
... in die Tiefgarage des Landgerichts München II gefahren. © Getty Images
Nach der Ankunft im Gerichtssaal ...
Nach der Ankunft im Gerichtssaal ...
... standen Uli Hoeneß und seine drei Anwälte minutenlang Motiv für die Fotografen.
... standen Uli Hoeneß und seine drei Anwälte minutenlang Motiv für die Fotografen. © AFP
Hoeneß rang sich am Ende ...
Hoeneß rang sich am Ende ... © Getty Images
... sogar ein kurzes Lächeln ab.
... sogar ein kurzes Lächeln ab. © dpa
Schon lange vor Prozessbeginn...
Schon lange vor Prozessbeginn... © dpa
...standen Journalisten und Zuhörer Schlange vor dem Justizpalast.
...standen Journalisten und Zuhörer Schlange vor dem Justizpalast. © dpa
Übertragungswagen verschiedener Fernsehsender standen...
Übertragungswagen verschiedener Fernsehsender standen... © dpa
...Stoßstange an Stoßstange.  Uli Hoeneß stand wegen Steuerhinterziehung...
...Stoßstange an Stoßstange. Uli Hoeneß stand wegen Steuerhinterziehung... © dpa
...im großen Stil vor Gericht. Der Präsident des FC Bayern München hatte sich Anfang 2013 selbst angezeigt.
...im großen Stil vor Gericht. Der Präsident des FC Bayern München hatte sich Anfang 2013 selbst angezeigt. © dpa
Vor dem Gericht bezeugten Fans ihre Solidarität mit dem beliebten Bayern-Boss.
Vor dem Gericht bezeugten Fans ihre Solidarität mit dem beliebten Bayern-Boss. © Getty Images
Hoeneß wurde vor dem Münchner Landgericht vertreten von...
Hoeneß wurde vor dem Münchner Landgericht vertreten von... © dpa
...einem Juristen-Team um Star-Anwalt Hanns Feigen. Er hatte schon Post-Chef Klaus Zumwinkel vertreten.
...einem Juristen-Team um Star-Anwalt Hanns Feigen. Er hatte schon Post-Chef Klaus Zumwinkel vertreten. © dpa
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © dpa
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © AFP
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © AFP
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © AFP
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © Getty Images
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © dpa
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © dpa
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © dpa
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © dpa
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © dpa
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten.
Uli Hoeneß musste sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor dem Landgericht München verantworten. © dpa
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So verlief der zweite Tag im Hoeneß-Prozess 

Das sind harte Stunden für Hoeneß an diesem zweiten Prozesstag. Und je länger er dauert, um so röter erscheint die Gesichtsfarbe des unter Bluthochdruck leidenden Mannes. Irgendwann, da erzählt die Rosenheimer Steuerfahnderin Gabriele H. gerade von dem Tag der Hausdurchsuchung bei ihm, von seiner Festnahme, presst er nur noch die Lippen zusammen und starrt mit leerem Blick in den Saal. Als kehrten in diesem Moment die Bilder vom 20. März 2013 zurück.

Aber es sollte noch schlimmer kommen. Hoeneß, der sich sicherlich anfangs an die Hoffnung klammerte, mit etwas Glück werde für ihn wohl doch noch ein Freispruch drin sein, muss erleben, wie sich seine Lage mit jedem Prozesstag verschlechtert. Erst erhöhen seine Anwälte mit zusätzlich eingereichten Unterlagen der Schweizer Vontobel-Bank auf 18,5 Millionen, nun geht es gar um 27,2 Millionen verschwiegene Steuern.

Frage- und Antwortspiel dauert stundenlang

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Und Gabriele H., die Steuerfahnderin, die seit seiner Selbstanzeige gegen ihn ermittelt, weiß, wovon sie spricht. Detailliert erläutert sie dem Gericht Hoeneß’ Gewinne und Verluste aus den Jahren 2003 bis 2009, geht jedes einzelne Jahr durch, analysiert Devisentermingeschäfte, Inlands- und Auslandsaktien- Käufe. Stunden dauert das Frage-und-Antwort-Spiel zwischen ihr und dem Vorsitzenden Rupert Heindl und es erweckt zuweilen den Eindruck, als säße man in einem steuerrechtlichen Seminar.

Erst am 27. Februar bekam die 45-jährige Fahnderin jene Unterlagen in die Hände, auf die sie so lange gewartet hatte. 52 000 Blätter auf zwei PDF-Sticks. Und obwohl die PDF-Daten sich nicht in das Auswertungsprogramm der Steuerfahndung einlesen lassen, obwohl alles nun „manuell ausgewertet werden muss“, hat die Fahnderin sich in der Kürze der Zeit offenbar einen guten Überblick verschaffen können. Es geht dabei um sogenannte Devisen-Termingeschäfte, bei denen Hoeneß mit den unterschiedlichen Kursen von Währungen spekulierte. Die Staatsanwaltschaft hatte davon gewusst, verfügte aber bislang über keinerlei konkrete Daten. Immer wieder hatte man Hoeneß, seinen Steuerberater und die Anwälte gedrängt, diese endlich vorzulegen.

175 Millionen Euro sollen auf dem Hoeneß-Konto gewesen sein 

175 Millionen Euro habe Uli Hoeneß in seinen Spitzenzeiten auf seinem Schweizer Konto besessen, erklärt Steuerfahnderin Gabriele H. Das waren die Zeiten, in denen alles gut lief, als er ein glückliches Händchen hatte beim Jonglieren mit Millionen. Nach 2005 jedoch lief es alles andere als gut, und am Ende, 2010, sei, so die Steuerfahnderin, „von dem Gewinn nicht mehr sehr viel da gewesen”.

Zuletzt steht sie mit ihren Akten am Richtertisch, um sie herum die drei Verteidiger, der Staatsanwalt und die Richter und listet erneut Zahlen auf. Wohl eine Viertelstunde dauert dieses Wirbeln mit Millionen-Beträgen, bis sich für das Gericht und alle im Saal 23,5 Millionen Euro als belastbare Größe herauskristallisieren. 23,5 Millionen, die auf die von der Staatsanwaltschaft ermittelten Steuerhinterziehung obendrauf kommen.

Abseits auf der Anklagebank

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Gabriele H.: „Das war eine best-case-Rechnung, bei der wir viele Verluste aus anderen Spekulationen zugunsten von Herrn Hoeneß gegengerechnet haben.” Die Zahlen, die die Schweizer Bank geschickt habe, seien „relativ belastbar”, aus ihnen erklärten sich viele Angaben, die Hoeneß in seiner Selbstanzeige gemacht habe.

Uli Hoeneß sitzt abseits auf der Anklagebank, er hört, was alle im Saal hören. Es sind seine Zahlen, aber er ist nicht gefragt. Als es bei all dem Auf-, Gegen- und Vorrechnen zwischen der Fahnderin und seinem Verteidiger Hanns W. Feigen zu einem kleinen Wortgeplänkel kommt, als freundliches Lachen aus dem Kreis um die Richterbank erklingt, sieht man, wie Uli Hoeneß leicht genervt die Augenbrauen hochzieht. Dabei bemüht er sich sonst so sehr, kooperativ zu sein. Er weiß, wie eng es inzwischen für ihn geworden ist. Er weiß, was ihm droht. Und das steht ihm ins Gesicht geschrieben.