Badad. . Bei Bombenanschlägen auf Schiiten im Irak sind am Donnerstag Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Allein in Bagdad explodierten sieben Sprengsätze, wobei nach Angaben von Polizei und Ärzten 33 Menschen starben. Eines der Attentate ereignete sich in der Nähe eines Freizeitparkes.

Bei einer Serie von Anschlägen und Angriffen sind am Donnerstag im Irak mindestens 66 Menschen getötet worden. Allein in der Hauptstadt Bagdad gab es 44 Tote bei der Explosion von elf Autobomben in verschiedenen Stadtteilen, wie Polizei und Rettungskräfte am Abend mitteilten. Bei einem Selbstmordanschlag auf die religiöse Minderheit der Schabak in einem Dorf bei Mossul wurden 15 Menschen getötet.

Bei den Anschlägen in Bagdad wurden den Angaben der Rettungskräfte zufolge mehr als 120 Menschen verletzt. Die Explosionen ereigneten sich in acht verschiedenen Vierteln der Stadt. Außerdem sprengte sich nach Angaben der Behörden in der Stadt Tus Churmatu südlich von Bagdad ein in eine Polizeiuniform gekleideter Selbstmordattentäter in einem Café in die Luft und riss vier Menschen mit in den Tod. 27 weitere Menschen wurden demnach bei dem Anschlag verletzt.

Angschlägen galten Schiiten

Bei dem Angriff auf die Angehörigen der Schabak in der Ortschaft Al-Muwaffakijah wurden laut der Polizei 50 weitere Menschen verletzt. In der Region um das Dorf leben etwa 30.000 Angehörige der Schabak-Minderheit, deren Glaube Elemente des schiitischen Islams enthält. Die kurdische Sekte war bereits unter dem Machthaber Saddam Hussein Verfolgung ausgesetzt. Der UN-Gesandte Nickolay Mladenow verurteilte den Angriff auf die Minderheit und rief die Sicherheitsbehörden zu verstärkten Zusammenarbeit auf.

Seit Beginn des Jahres hat vor dem Hintergrund von Protesten der sunnitischen Opposition gegen die von Schiiten dominierte Regierung von Nuri al-Maliki die Zahl der politisch und religiös motivierten Anschläge im Irak wieder stark zugenommen. Seit Anfang Oktober wurden dabei mehr als 390 Menschen getötet, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP ergab, für die Angaben von Polizei und Rettungsdiensten ausgewertet wurden. Seit Jahresbeginn starben demnach bei der Gewalt mehr als 5100 Menschen. (afp)