Bagdad. Eine erneute Anschlagsserie hat im Irak am Montag Dutzende Todesopfer und mehr als 120 Verletzte gefordert. Insgesamt explodierten zwölf Autobomben in Bagdad. Ziel waren vor allem Viertel, in denen überwiegend Schiiten wohnen. Deshalb vermutet man El-Kaida hinter den Anschlägen.
Bei einer neuen Anschlagsserie in Bagdad sind am Montag fast 50 Menschen getötet worden. Insgesamt seien zwölf Autobomben explodiert und hätten 47 Menschen in den Tod gerissen, verlautete aus irakischen Sicherheits- und Krankenhauskreisen. Mehr als 120 Menschen seien verletzt worden. Ziel waren neun Viertel, von denen sechs überwiegend von Schiiten bewohnt sind.
Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Wegen der schiitischen Ziele fiel der Verdacht auf sunnitische Extremisten mit Verbindung zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Diese haben in den vergangenen Monaten immer wieder schiitische Moscheen, überwiegend von Schiiten besuchte Märkte und Fußballplätze attackiert.
Selbstmordattenat in einer Moschee am Sonntag
Die schlimmsten Anschläge trafen am Montag die nördlichen Bezirke Kadhimijah mit sieben Todesopfern und Schula mit sechs Toten. Im östlichen Bezirk Bagdad al-Dschadida detonierte eine Bombe auf einem Parkplatz und beschädigte auch eine nahe gelegene Frauenklinik.
Erst am Sonntag hatte sich ein Selbstmordattentäter in einer schiitischen Moschee im Süden Bagdads in die Luft gesprengt und 47 Menschen mit in den Tod gerissen. Am Freitag hatten Bombenanschläge nach dem Ende des Freitagsgebets nahe zweier sunnitischer Moscheen in der irakischen Hauptstadt sechs Menschen getötet. Vor dem Hintergrund einer seit Monaten anhaltenden Regierungskrise hat die Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten seit Beginn des Jahres wieder deutlich zugenommen.
Mehr als 800 Tote im Irak allein im September
Allein im September wurden laut Zählung der Nachrichtenagentur AFP mehr als 800 Menschen im Irak getötet. Die Opferzahl dieses Jahr liegt demnach bei mehr als 4600. Die konfessionelle Gewalt erreicht damit fast wieder die Intensität der Jahre 2006 und 2007, als zehntausende Menschen bei Anschlägen und Kämpfen zwischen Milizen der beiden Bevölkerungsgruppen getötet wurden. Nach Ansicht von Beobachtern könnten die Spannungen noch mindestens bis zur Parlamentswahl 2014 fortdauern. (afp)