Washington. Israelis und Palästinenser reden wieder miteinander. Doch ob ein Nahost-Frieden in greifbarer Nähe liegt, ist höchst fraglich. Die USA sind der Vermittler - selbst Obama gibt sich nur zurückhaltend optimistisch. Denn beide Seiten sind kaum zu Zugeständnissen bereit.
Nach dreijähriger Unterbrechung haben Israel und die Palästinenser ihre Friedensverhandlungen wiederaufgenommen. Unter Vermittlung der USA begannen Vertreter beider Seiten am Montagabend ihre Gespräche in Washington. Sie trafen sich zu einem Abendessen im US-Außenministerium, zu dem Ressortchef John Kerry eingeladen hatte. Kerry war mit einer vierköpfigen Delegation vertreten, darunter der neue US-Nahostbeauftragte Martin Indyk.
Auf der anderen Seite des Tisches saßen die jeweils zwei Verhandlungsführer Israels und der Palästinenser. Die Gespräche sollen an diesem Dienstag fortgesetzt werden. Zuvor hatte Kerry die Parteien zu Kompromissen aufgefordert. "Es ist kein Geheimnis, dass dies ein schwieriger Prozess ist", sagte er.
Palästinenser wollen keine Zugeständnisse mehr machen
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas, der sich in Kairo aufhielt, zeigte sich allerdings unnachgiebig. "Wir haben bereits alle nötigen Zugeständnisse gemacht", sagte Abbas vor Journalisten Kairo. Seinen Worten zufolge ist in einem künftigen palästinensischen Staat kein Platz für israelische Siedler oder Militärangehörige. "In einer endgültigen Resolution wollen wir keinen einzigen Israeli - ob Zivilist oder Soldat - auf unserem Land sehen", sagte Abbas.
Israel hatte jüngst deutlich gemacht, dass es im besetzten Westjordanland aus Sicherheitsgründen eine militärische Präsenz aufrechterhalten wolle. Abbas sagte dazu, die Palästinenser wären damit einverstanden, wenn internationale Friedenstruppen diese Aufgabe übernähmen. Er bekräftigte ferner seine ablehnende Haltung zu den israelischen Siedlungen im Westjordanland sowie die palästinensische Ansprüche auf den Ostteil Jerusalems. (rtr)