Washington. Die USA reagiert gelassen auf das Säbelrasseln aus Nordkorea. Die USA sind laut Präsident Barack Obama für einen möglichen Raketenangriff aus Nordkorea gerüstet. Eine erste Konfrontation bahnt sich auf dem Wasser an. Die US-Marine verfolgt ein nordkoreanisches Schiff.

Nordkorea hat sich am Montag als «stolze Atommacht» bezeichnet und seine Drohungen gegen die USA fortgesetzt. Die staatliche Zeitung «Rodung Sinmun» schrieb in einem Beitrag, Nordkorea sei darauf vorbereitet, im Fall eines US-Angriffs zurückzuschlagen. «Die USA sollten sich genau anschauen, mit wem sie es zu tun haben», hieß es in dem Beitrag in Anspielung an die jüngsten Atomwaffen- und Raketentests. US-Präsident Barack Obama sagte in einem CBS-Interview, die USA seien auf jede mögliche Entwicklung im Zusammenhang mit Nordkorea vorbereitet. Dies schließe auch die Möglichkeit eines Raketenangriffs auf Hawaii ein.

Vor der Küste der koreanischen Halbinsel zeichnet sich unterdessen eine mögliche erste Konfrontation bei der Umsetzung neuer UN-Sanktionen ab. Ein Zerstörer der US-Marine verfolgt nach einem Bericht des südkoreanischen Fernsehsenders YTN ein nordkoreanisches Schiff, das verdächtigt wird, Raketen und zugehörige Teile geladen zu haben. Der Frachter soll auf dem Weg nach Birma sein. Das verschärfte Waffenembargo der Vereinten Nationen ermächtigt die UN-Staaten, verdächtige Schiffe zu durchsuchen

"Auf jede Eventualität vorbereitet"

Die USA sind nach den Worten von Präsident Barack Obama für den Fall eines nordkoreanischen Raketenangriffs gerüstet. Die Regierung und die Armee seien «auf jede Eventualität vorbereitet», sagte Obama in einem Interview mit dem Fernsehsender CBS, das am Montag ausgestrahlt werden sollte. Er wolle nicht über Hypothesen spekulieren, doch wolle er das amerikanische Volk versichern, dass alle Vorbereitungen getroffen seien.

Die US-Armee hatte den Bundesstaat Hawaii gegen einen möglichen nordkoreanischen Raketenangriff gerüstet. Verteidigungsminister Robert Gates hatte am vergangenen Donnerstag erklärt, es gebe einige Besorgnis», dass eine nordkoreanische Rakete die Inselgruppe im Pazifik mit einer Langstreckenrakete angreifen könne. Zuvor war ein unter nordkoreanischer Flagge fahrendes Schiff geortet worden, auf dem verdächtige Rüstungsgüter vermutet wurden.

Nordkorea hatte im Mai zum zweiten Mal einen Atomwaffentest vorgenommen. Regelmäßig unternimmt das Land darüber hinaus Raketentests. Diese Raketen können nach Washingtons Einschätzung nicht das US-Kernland, möglicherweise aber Hawaii und Alaska treffen.