Berlin/Düsseldorf. . Der Gesetzentwurf zur Förderung von Erdgas durch Fracking ist gescheitert. Er werde in dieser Legislaturperiode nicht mehr eingebracht, so Umweltminister Peter Altmaier (CDU). Die Regelung sei am Widerstand der CDU aus NRW und der CSU gescheitert, sagten mehrere Abgeordnete. Damit bleibt Fracking in Deutschland weiterhin prinzipiell möglich.

In der Union herrscht nach dem Scheitern des Fracking-Gesetzes dicke Luft. „Jetzt werden wir erleben, dass die Opposition sagt, wir würden gegen Fracking nichts unternehmen. Das halte ich für verheerend“, maulte CDU-Mann Reinhard Grindel und keilte gegen die Gegner des Gesetzentwurfs aus: „Ich kann die Kollegen aus NRW und Bayern nicht verstehen, wie man die Leute überzeugen will, indem man nichts tut.“

Jahrelang hatte die Koalition um ein Gesetz zur Förderung von Erdgas per Fracking gerungen. Der nun vorliegende Entwurf hätte Fracking unter strengen Auflagen ermöglicht, aber in Wasserschutzgebieten verboten. Doch den Abgeordneten aus NRW und der CSU sei das nicht weit genug gegangen, sagten mehrere Teilnehmer nach der gestrigen Fraktionssitzung. Sie hätten ein Moratorium gefordert – was wiederum die FDP nicht wollte.

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Die Liberalen waren wütend. „Die NRW-CDU hat dafür gesorgt, dass es nicht mehr Umweltschutz gibt, sondern dass Fracking ohne weitere Auflagen möglich bleibt“, sagte FDP-Umweltpolitiker Michael Kauch.

In NRW gilt ein Moratorium

NRW-CDU-Landtagsfraktionschef Karl-Josef Laumann hingegen begrüßte das Scheitern: Seine Fraktion habe sich stets für ein Moratorium stark gemacht, damit der Schutz des Grundwassers gewährleistet werde. „Die heutige Entscheidung zeigt: Dieser Einsatz war wichtig und richtig.“ Erst wenn die Technik so weit sei, dass eine Gefährdung des Bodens und des Grundwassers „ausnahmslos ausgeschlossen“ werden könne, sei er zu einer neuen Diskussion über Fracking bereit, so Laumann.

Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien ins Schiefergestein gepresst, um das dort eingeschlossene Gas freizusetzen. Kritiker sehen in den Chemikalien eine Gefahr für das Trinkwasser.

Bohrtechnik "Fracking"

Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dieter Sieber, Subsurface Engineer, mit Bohrkernprobben von Schifergestein und Sandstein
Dieter Sieber, Subsurface Engineer, mit Bohrkernprobben von Schifergestein und Sandstein © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dipl. Ing Hans-Hermann Nack, Public & Government Affairs
Dipl. Ing Hans-Hermann Nack, Public & Government Affairs © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Bohrklein wird abgeschieden
Bohrklein wird abgeschieden © WR
Exxon Mitarbeiter erläutern der stellvertretenden Bürgermeisterin von Bötersen, Ulrike Fajen, ihre Arbeiten
Exxon Mitarbeiter erläutern der stellvertretenden Bürgermeisterin von Bötersen, Ulrike Fajen, ihre Arbeiten © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil © WR
Bohrstelenleiter Peter Weustemann mit der stellv. Bürgermeisterin von Bötersen
Bohrstelenleiter Peter Weustemann mit der stellv. Bürgermeisterin von Bötersen © WR
Gesteinsproben aus den verschiedenen Erdschichten
Gesteinsproben aus den verschiedenen Erdschichten © WR
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dr. Ritva Westendorf-Öahouse, Pressesprecherin Upstream ExxonMobil
Dr. Ritva Westendorf-Öahouse, Pressesprecherin Upstream ExxonMobil © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dr. Harald Kassner, Technical Advisor Chemicals
Dr. Harald Kassner, Technical Advisor Chemicals © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dipl. Volkswirt Olaf Martins, Leiter Abt. Government Relations/Media
Dipl. Volkswirt Olaf Martins, Leiter Abt. Government Relations/Media © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
In der Nachbarschaft wird eine Pipeline gebaut
In der Nachbarschaft wird eine Pipeline gebaut © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
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Rot-Grün in NRW lehnt seit 2012 Bohrgenehmigungen ab, was praktisch ein Fracking-Moratorium ist. Dafür macht sich FDP-Mann Horst Meierhofer auch auf Bundesebene stark: „Wenn die Union nichts mehr vorlegt, brauchen wir eben ein Fracking-Moratorium.