Bochum. . Auch 420 Jobs im Ersatzteillager sind vom Opel-Aus in Bochum im Jahr 2014 betroffen. Die IG Metall ist empört, die Belegschaft geschockt. NRW-Wirtschaftsminister Duin ist hingegen nicht überrascht. Die Entscheidung “war klar“, sagte er der WAZ.
Der Rückzug von Opel auch aus dem Ersatzteillager mit 420 Arbeitsplätzen hat am Freitag zu scharfen Reaktionen geführt. Der IG-Metall-Chef in NRW, Knut Giesler, forderte Opel auf, diese „unglaubliche Meldung zu dementieren“. Es sei ein „völlig widersinniger Vorgang“, wenn Opel jeglichen Bezug zum Standort Bochum aufkündige. „In allen bisherigen Verhandlungen war immer davon auszugehen, dass die europaweite Verteilung von Fahrzeugteilen auch künftig von Bochum aus erfolgt.“
Damit widersprach Giesler Angaben von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD). „Mir und allen anderen war nach der Ablehnung des Sanierungstarifvertrages klar und bewusst, dass der gesamte Standort geschlossen werden soll“, sagte Duin der WAZ. Dass damit auch das Zentrallager betroffen sei, „war klar“.
Geringer Marktanteil im Ruhrgebiet
CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann griff Duin scharf an und bezichtigte ihn, am Vortag im Landtag gelogen zu haben. Dort hatte Duin gesagt, es gebe keine Klarheit über die Fragen des Logistikzentrums. Auch die 420 Mitarbeiter wurden überrascht von der Nachricht. Bei Informationsveranstaltungen kam es zu Arbeitseinschränkungen.
Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte: „Jetzt kann Opel auch gleich die Händler aus dem Revier abziehen. Wer kauft denn ein Auto von einem Unternehmen, das sich so vom Acker macht?“ Automarken beinhalteten auch eine soziale Akzeptanz. Schon heute sei der Marktanteil von Opel im Ruhrgebiet gering.