Bochum.. Die Nachricht traf die über 430 Mitarbeiter im Zentrallager der Neovia Logistics auf dem Gelände des Opel -Werks III in Bochum wie eine Keule. 2014 sollen ihre Arbeitsplätze wegrasiert sein. In den Hallen in Bochum-Langendreer herrschte blanke Wut und Empörung.

Vor der Abstimmung über den Tarifvertrag, den die Bochumer Opel-Belegschaft mit über 70 Prozent der Stimmen ablehnte, hatte der Opel-Konzern noch die mögliche Aufstockung der Logistik-Kapazitäten auf 600 Mitarbeiter in Aussicht gestellt. Nun soll auch das Zentrallager Ende 2014 schließen.

Blanke Wut und Empörung herrschte in den Hallen in Bochum-Langendreer. Der Arbeitsfluss in den Logistikhallen wurde am Freitag durch Infoveranstaltungen deutlich gebremst. Dass sie ein Rückkehrrecht zu Opel haben, sorgte in der aktuellen Situation für sarkastische Kommentare: „Egal wo, plattgemacht wirst du auf jeden Fall.“ Neovia-Logistics hatte die Arbeit von CAT.Logistics übernommen, die seit einigen Jahren als Joint Venture von General Motors tätig wurden.

Bochumer SPD-Bundestagsabgeordnetet Axel Schäfer empört

Die Nachricht vom angekündigten Totalrückzug aus Bochum schon Ende 2014 löste großes Entsetzen weit über die Stadtgrenzen hinaus aus. In einer Sondersitzung des Landtages wurde erneut über das komplette Opel-Aus für Bochum gestritten.

Ein Überblick über das Opelwerk in Bochum. Grafik: Helge Hoffmann
Ein Überblick über das Opelwerk in Bochum. Grafik: Helge Hoffmann © Unbekannt | Unbekannt

In einer Stellungnahme empörte sich der Bochumer Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer (SPD): „Das ist unglaublich. Das ist unverantwortlich. Das ist einfach Plattmachen“. Helmut Diegel, Hauptgeschäftsfüher der IHK: „Was derzeit bleibt, ist doch nur eine lapidare Erkenntnis: dass GM mit seinen Konzernentscheidungen zum Produktionsstandort keine Verantwortung für den ,Standort Bochum‘ zeigt. Das ist – ganz zurückhaltend formuliert – mehr als bedauerlich.“

GM könnte Verantwortung zeigen

General Motors in Detroit könnte noch Verantwortung zeigen, so Diegel weiter, wenn der Konzern die drei Bochumer Werksareale „endlich ins Eigentum der Stadt überführt.“ Diegel schloss sich der Kritik der Bochumer SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Eiskirch an, der es „beschämend“ fand, wie die Parteien im Landtag am Dienstag die Chance verspielt hätten, endlich gemeinsam gegenüber GM aufzutreten.

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Hinter den Kulissen wird, nach Informationen der WAZ, heftig daran gearbeitet den Bochumer Betriebsvorsitzenden Rainer Einenkel weiter zu demontieren und ihn als einen Pokerspieler zu charakterisieren, der sich verzockt habe.

Anonyme Kritiker aus den Reihen des Betriebsrats

In dieser Woche war von einer Gruppe von anonymen Kritikern aus den Reihen des Betriebsrats berichtet worden. Die IGM im Bezirk NRW habe auf die Frage, wie viele Bochumer Opelaner denn eine Neuabstimmung fordern, bisher keine konkrete Anwort gegegen, so Einenkel.

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