Berlin. Die öffentliche Debatte über den möglichen Kanzlerkandidaten der SPD nimmt Schwung auf. Nachdem es am Wochenende Stimmen zugunsten von Frank-Walter Steinmeier gegeben hatte, sprachen sich SPD-Politiker für Ex-Finanzminister Peer Steinbrück aus. Einigen wird die frühzeitige K-Frage jetzt schon lästig.

Ein gutes Jahr vor der Bundestagswahl kommt in der SPD die Debatte über den Kanzlerkandidaten in Fahrt. Nach dem Vorstoß von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Thorsten Albig für Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier melden sich nun die Unterstützer von Ex-Finanzminister Peer Steinbrück (alle SPD) zu Wort.

In der "Bild-Zeitung sprachen sich der Kieler Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Bartels und der Chef der baden-württembergischen SPD, Nils Schmid, für Steinbrück aus. "Wir brauchen den Kandidaten, der eine echte Alternative zu Merkel darstellt - und von den Wählern auch so gesehen wird. Das ist gerade in der Euro-Krise Peer Steinbrück", sagte Bartels.

Schmid erklärte: "Ich denke, dass neben Steinmeier Peer Steinbrück ein sehr guter Kanzlerkandidat ist. Der Ex-Finanzminister genießt in der Bevölkerung hohes Vertrauen und ist sehr beliebt."

Nahles warnt SPD vor "Nabelschau"

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles warnt ihre Partei vor einer "Nabelschau" in der K-Frage. Die parteiinterne Debatte über einen Kanzlerkandidaten komme nur der Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel zugute, sagte Nahles am Montag in Berlin. Es sei nicht "klug" für die SPD, "sich jetzt öffentlich mit sich selbst zu beschäftigen".

Gabriel, Steinmeier oder Steinbrück?

"Der Zeitplan steht und wird unterstützt von allen drei Kandidaten", fügte Nahles hinzu. Als mögliche Anwärter für das Spitzenamt im Bundestagswahlkampf 2013 gelten SPD-Parteichef Sigmar Gabriel, Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Ex-Finanzminister Peer Steinbrück.

Auch interessant

Albig, der für Steinbrück unter anderem als Pressesprecher gearbeitet hat, hatte sich aber am Wochenende für Steinmeier ausgesprochen - und so die Debatte erneut losgetreten. "Tu dir das nicht an", riet Albig seinem ehemaligen Chef. Neben Steinmeier und Steinbrück gilt auch SPD-Parteichef Sigmar Gabriel als möglicher Anwärter für das Spitzenamt im Bundestagswahlkampf 2013. Offiziell soll die Entscheidung erst nach der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar kommenden Jahres fallen.

Kanzlerkandidaten-Debatte für SPD "nicht hilfreich"

SPD-Bundestagsfraktionsvize Joachim Poß rief seine Partei genauso wie Nahles zur Disziplin auf. "Die Partei muss die Kraft haben, den selbst genannten Zeitpunkt für die Entscheidung über die Frage des Kanzlerkandidaten durchzuhalten", sagte Poß der "Rheinischen Post". Den Vorstoß Albigs für Steinmeier als Kanzlerkandidat bezeichnete er als "nicht hilfreich". Ähnlich äußerte sich der hessische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel. Die öffentliche K-Debatte sei "überflüssig wie ein Kropf".

Heimspiel für Steinmeier

Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier unterstützt Tanja Wagener und Falk Heinrichs im Wahlkampf in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier unterstützt Tanja Wagener und Falk Heinrichs im Wahlkampf in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier (re.), unterstützt Tanja Wagener  (2.v.r) und Falk Heinrichs (2.vl.) im Wahlkampf in Siegen. Links der Unterbzirksvorsitzende und MdB Wili Brase. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier (re.), unterstützt Tanja Wagener (2.v.r) und Falk Heinrichs (2.vl.) im Wahlkampf in Siegen. Links der Unterbzirksvorsitzende und MdB Wili Brase. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Ein Autogramm für Gabriele Steinbrück: Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel
Ein Autogramm für Gabriele Steinbrück: Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier unterstützt Tanja Wagener und Falk Heinrichs im Wahlkampf in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier unterstützt Tanja Wagener und Falk Heinrichs im Wahlkampf in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier unterstützt Tanja Wagener und Falk Heinrichs im Wahlkampf in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier unterstützt Tanja Wagener und Falk Heinrichs im Wahlkampf in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Zahlreiche Besucher wollten den  früheren Außenminister und Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, in Siegen sehen. Foto: Alex Völkel
Zahlreiche Besucher wollten den früheren Außenminister und Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, in Siegen sehen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Zahlreiche Besucher wollten den  früheren Außenminister und Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, in Siegen sehen. Foto: Alex Völkel
Zahlreiche Besucher wollten den früheren Außenminister und Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, in Siegen sehen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Zahlreiche Besucher wollten den  früheren Außenminister und Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, in Siegen sehen. Foto: Alex Völkel
Zahlreiche Besucher wollten den früheren Außenminister und Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, in Siegen sehen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel
Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
Ein Autogramm für Gabriele Steinbrück: Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,  Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel
Ein Autogramm für Gabriele Steinbrück: Der frühere Außenminister und Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Walter Steinmeier, war der Startgast beim Auftakt des Straßenwahlkampfs in Siegen. Foto: Alex Völkel © Alexander Völkel
1/16

Der konservative Seeheimer Kreis in der SPD will sich erst nach der Landtagswahl in Niedersachsen für einen Kanzlerkandidaten entscheiden. "Sechs, sieben Monate vor einer Bundestagswahl reicht es vollkommen, Kandidaten aufzustellen", sagte Sprecher Johannes Kahrs am Montag im ARD-"Morgenmagazin".

Manuela Scheswig warnt vor früher Festlegung 

Sowohl Steinmeier, als auch Steinbrück und Gabriel leisteten gute Arbeit. Auf einen Favoriten wollte er sich aber nicht festlegen. "Wir Seeheimer wollen, dass die SPD den Kanzler stellt", betonte Kahrs.

Auch die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig warnte am Montag davor, sich schon jetzt auf einen Kanzlerkandidaten festzulegen. Jetzt müsse es für die SPD um Inhalte gehen, sagte Schwesig im Deutschlandfunk. Es gebe eine klare Verabredung, sich zur K-Frage erst nach der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar zu positionieren. Daran sollten sich alle halten. "Wir kommen doch als SPD mit Inhalten gar nicht durch, wenn wir ständig Personaldebatten führen", warnte Schwesig. (dapd/afp)