Berlin. Gerhard Schröder mischt sich in die SPD-Personalpolitik ein. Der Alt-Kanzler wünscht sich Peer Steinbrück als künftigen SPD-Kanzlerkandidaten. Steinbrücke habe “alle Aussicht auf Erfolg“, müsse aber noch lernen, dass seine Ironie nicht als Arroganz verstanden werde.

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) rät seiner Partei, mit dem ehemaligen Finanzminister Peer Steinbrück als Kanzlerkandidaten in die Bundestagswahl zu ziehen. "Mich würde es freuen, wenn Peer Steinbrück Kanzlerkandidat der SPD würde. Er hat alle Aussicht auf Erfolg", wird Schröder in der Biografie "Peer Steinbrück" zitiert, aus der die "Welt am Sonntag" in Teilen vorab veröffentlicht. Das Buch des "Welt"-Korrespondenten Daniel Friedrich Sturm erscheint in der kommenden Woche im Deutschen Taschenbuch Verlag.

Schröder benannte aber auch Defizite des potenziellen Kandidaten. "Peer Steinbrücks Schwäche liegt in seiner häufig missverstandenen Ironie, die manchmal als Arroganz daherkommt. Mit Blick auf die Massenwirkung müsste er das korrigieren." Ironie sei "in großen Sälen nicht vermittelbar", sagte Schröder. Auch müsse Steinbrück "mehrere Leute wissen lassen, dass er vor deren Art zu arbeiten Respekt hat".

Steinbrück gehört zum rechten SPD-Flügel

Schröder würdigte den Finanzminister der großen Koalition als "die eigentlich führende Figur in der Finanzkrise". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe sich klug stets vor und neben Steinbrück gestellt. Zwischen ihm und Steinbrück habe es in der Phase der Finanzkrise jedoch keinen Kontakt gegeben. "Steinbrück fragt nicht um Rat, er weiß ja alles", sagte Schröder.

Die Steinbrück-Biographie soll am kommenden Mittwoch in Berlin vorgestellt werden. Bei der SPD sind neben Steinbrück auch SPD-Chef Sigmar Gabriel und Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier als mögliche Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2013 im Gespräch. Steinbrück, der dem rechten SPD-Flügel zugerechnet wird, wird immer wieder von Parteilinken vorgeworfen, sich von politischen Positionen der SPD abzugrenzen, beispielsweise bei der Rente mit 67.

Vor einem halben Jahr wollte sich Schröder noch nicht öffentlich auf eine Empfehlung festlegen. "Wir haben drei geeignete Kandidaten", sagte Schröder in einem Interview. Damals erklärte der Altkanzler auch, er hielte es nicht für richtig, sich in eine solche Frage einzumischen. (dapd/afp/rtr)

Schröder an der Uni

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund. © Ralf Rottmann
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund. © Ralf Rottmann
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund. © Ralf Rottmann
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund. © Ralf Rottmann
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund. © Ralf Rottmann
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Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund. © Ralf Rottmann
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Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund. © Ralf Rottmann
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund. © Ralf Rottmann
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder kam zu einem Gastvortrag an die TU Dortmund. © Ralf Rottmann
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Fischer, Schröder & Co - umstrittene Seitenwechsel

Joschka Fischer (Grüne), der frühere Außenminister berät die Energiekonzerne RWE und OMV. Fischer soll den Bau der Gas-Pipeline Nabucco politisch begleiten.
Joschka Fischer (Grüne), der frühere Außenminister berät die Energiekonzerne RWE und OMV. Fischer soll den Bau der Gas-Pipeline Nabucco politisch begleiten. © WAZ
Gerhard Schröder (SPD), der Alt-Kanzler unterstützt das Ostsee-Pipeline-Projekt, das der russische Gazprom-Konzern mit den deutschen Unternehmen Eon und BASF plant.
Gerhard Schröder (SPD), der Alt-Kanzler unterstützt das Ostsee-Pipeline-Projekt, das der russische Gazprom-Konzern mit den deutschen Unternehmen Eon und BASF plant. © AP
Hildegard Müller (CDU), die frühere Staatsministerin im Kanzleramt, ist zum Bundesverband Energie und Wasserwirtschaft gewechselt.
Hildegard Müller (CDU), die frühere Staatsministerin im Kanzleramt, ist zum Bundesverband Energie und Wasserwirtschaft gewechselt. © ddp
Rainer Wend (SPD), der ehemalige wirtschaftspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, ist jetzt Chef-Lobbyist der Deutschen Post.
Rainer Wend (SPD), der ehemalige wirtschaftspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, ist jetzt Chef-Lobbyist der Deutschen Post. © Alle Rechte beim Dt. Bundestag
Marianne Tritz (Grüne), die ehemalige Grünen-Abgeordnete arbeitet als Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbands.
Marianne Tritz (Grüne), die ehemalige Grünen-Abgeordnete arbeitet als Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbands. © WR
Friedrich Merz (CDU), hat sich neben seinem Abgeordnetenmandat als Multi-Aufsichtsrat etabliert - und anderem beim Versicherungskonzern Axa, bei der Deutschen Börse AG und der Immobilienfirma IVG.
Friedrich Merz (CDU), hat sich neben seinem Abgeordnetenmandat als Multi-Aufsichtsrat etabliert - und anderem beim Versicherungskonzern Axa, bei der Deutschen Börse AG und der Immobilienfirma IVG. © WAZ
Matthias Berninger (Grüne), ehemaliger parlamentarischer Staatssekretär im Verbraucherschutzministerium, ist für den Lebensmittelkonzern Masterfoods (
Matthias Berninger (Grüne), ehemaliger parlamentarischer Staatssekretär im Verbraucherschutzministerium, ist für den Lebensmittelkonzern Masterfoods ("Mars") tätig.
Gunda Röstel (Grüne), die frühere Parteichefin wechselte zu Gelsenwasser und ist mittlerweile Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden.
Gunda Röstel (Grüne), die frühere Parteichefin wechselte zu Gelsenwasser und ist mittlerweile Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden.
Reinhard Göhner (CDU), ist seit Jahren in Doppelfunktion Bundestagsabgeordneter und Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Göhner hat mittlerweile angekündigt, nicht noch einmal für das Parlament zu kandidieren.
Reinhard Göhner (CDU), ist seit Jahren in Doppelfunktion Bundestagsabgeordneter und Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Göhner hat mittlerweile angekündigt, nicht noch einmal für das Parlament zu kandidieren.
Der frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (ehemals SPD) hat viele Posten in der Wirtschaft. Er sitzt unter anderem bei der RWE-Tochter RWE Power im Aufsichtsrat und ist für das Zeitarbeitsunternehmen Adecco tätig.
Der frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (ehemals SPD) hat viele Posten in der Wirtschaft. Er sitzt unter anderem bei der RWE-Tochter RWE Power im Aufsichtsrat und ist für das Zeitarbeitsunternehmen Adecco tätig. © ddp
Der ehemalige NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) wechselte zum Baukonzern Hellmich, wo er seit wenigen Wochen Geschäftsführer ist.
Der ehemalige NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) wechselte zum Baukonzern Hellmich, wo er seit wenigen Wochen Geschäftsführer ist. © ddp
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