Bagdad. Bei der dritten Anschlangsserie gegen Schiiten im Irak in dieser Woche sind am Mittwoch mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen. Durch 21 Sprengsätze in Bagdad und drei weiteren irakischen Städten wurden zudem viele Menschen verletzt.
Bei Anschlägen auf schiitische Pilger in Bagdad sowie auf Polizisten in mehreren Orten nahe der irakischen Hauptstadt sind am Mittwoch mehr als 70 Menschen getötet worden. Die Attentate während eines wichtigen religiösen Festes der Schiiten waren Polizeiangaben zufolge offenbar koordiniert. Insgesamt detonierten mehr als 21 Sprengsätze. Da in dieser Woche Tausende Pilger in Bagdad ankommen, um sich an einem Schrein im nördlichen Stadtteil Kadhimiya zu versammeln, waren die Sicherheitsvorkehrungen bereits verschärft worden.
Allein in Bagdad wurden bei vier Bombenanschlägen auf schiitische Pilger mindestens 30 Menschen getötet, die sich zum Todestag des Imam Moussa Al-Kadhim, eines Urenkels des Propheten Mohammeds, versammelt hatten. "Eine Gruppe Pilger kam zu einem Zelt, in dem Essen und Getränke angeboten wurden, als plötzlich ein Auto in ihrer Nähe explodierte", sagte ein Polizist. In der im Süden gelegenen Stadt Hilla seien zwei in Autos platzierte Bomben vor Restaurants explodiert, die üblicherweise von Polizisten besucht würden, hieß es weiter. Dabei seien 22 Menschen getötet und 38 verletzt worden. "Als ein Kleinbus voller Polizisten vor den Restaurants anhielt, explodierte ein Wagen in der Nähe des Busses", berichtete ein Restaurantbesitzer.
In der schiitischen Stadt Balad wurden bei zwei weiteren Anschlägen mit Autobomben drei Menschen getötet und 17 verletzt. Auch in Haswa südlich von Bagdad wurde ein Mensch bei einem Bombenanschlag getötet. Bei einem Kontrollpunkt der Armee im Süden der Hauptstadt kamen bei einem Angriff fünf Soldaten ums Leben, teilte die Polizei zudem mit. (rtr)