Paris. Die erste Runde der französischen Parlamentswahl hat am Morgen begonnen. Die knapp 44 Millionen Wahlberechtigten entscheiden über die 577 Sitze in der Nationalversammlung. Den Umfragen zufolge können die Sozialisten durch Allianzen mit anderen Parteien für den zweiten Wahlgang mit einer Mehrheit rechnen.
Mit einer geringen Wahlbeteiligung haben am Morgen die französischen Parlamentswahlen begonnen. Bis 12 Uhr mittags gingen rund 21 Prozent der Franzosen an die Urnen. Vor fünf Jahren waren es noch 22,6 Prozent gewesen. Die rund 46 Millionen Wahlberechtigten können über die 577 Abgeordneten in der Pariser Nationalversammlung entscheiden. Den Umfragen zufolge können die Sozialisten durch Allianzen mit anderen Parteien im zweiten Wahlgang am 17. Juni mit einer Mehrheit rechnen. Es ist der erste Stimmungstest für Frankreichs neuen sozialistischem Präsidenten François Hollande nach seinem Sieg im Mai. Sie wird auch darüber entscheiden, ob er sein linkes Programm ohne Abstriche durchsetzen kann.
Der konservativen UMP fehlen hingegen für den zweiten Durchgang die Koalitionspartner. Eine Zusammenarbeit mit dem rechtsextremen Front National (FN) hat die Partei des abgewählten Präsidenten Nicolas Sarkozy bislang ausgeschlossen. Dem rechtsextremen Front National werden 15,5 Prozent der Stimmen vorhergesagt. Die niedrige Wahlbeteiligung könnte sich negativ auf die Partei von Marine Le Pen auswirken: Um in den zweiten Urnengang zu gelangen, muss eine Partei mindestens 12,5 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten erlangen. Je weniger Franzosen insgesamt wählen, umso mehr Stimmen benötigt der FN im ersten Wahlgang um eine Runde weiter zu kommen. Bislang ist der FN nicht in der Nationalversammlung vertreten.
Zum ersten Mal tritt auch die Piratenpartei flächendeckend in Frankreich an. Sie ist in Umfragen allerdings weit von den deutschen Erfolgen entfernt und kann mit rund einem Prozent der Stimmen rechnen. Die ersten offiziellen Hochrechnungen werden nach der Schließung der Wahllokale um 20 Uhr erwartet. (dapd/afp)