Washington. . Nach einer Reihe brisanter Medienenthüllungen hat die US-Regierung zwei Staatsanwälte mit der Suche nach den Informationslecks beauftragt. US- Präsident Obama dementierte, seine Regierung habe die Informationen aus wahltaktischen Gründen weitergegeben.
US-Präsident Barack Obama wehrt sich gegen Vorwürfe, das Weiße Haus habe zur Verbesserung seiner Wahlchancen geheime Informationen an die Medien weitergegeben. Solche Anschuldigungen seien beleidigend und falsch, sagte Obama am Freitag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz in Washington. Justizminister Eric Holder ernannte zwei Staatsanwälte, die eine mögliche Weitergabe geheimer Informationen untersuchen sollen.
In den vergangenen Wochen waren in Washington mehrfach vertrauliche Informationen an die Presse gelangt: So sollen die Cyberangriffe auf iranische Atomanlagen auf Anordnung Obamas verstärkt worden sein. Zudem wurde mit Bezug auf den Kampf gegen den Terror über eine mutmaßliche "Todesliste" berichtet, die Obama genehmigt haben soll. Auch bislang geheime Drohenangriffe auf Terrorverdächtige im Jemen wurden über die Presse öffentlich. Republikanische Kritiker des Präsidenten äußerten daraufhin den Verdacht, die Informationen seien gezielt weitergegeben worden, um Obamas Chancen auf eine Wiederwahl zu erhöhen.
Die Menschen bräuchten "ein besseres Gefühl dafür, wie ich an dieses Amt herangehe und wie die Menschen hier um mich herum an dieses Amt herangehen", sagte Obama am Freitag. Er kündigte Ermittlungen darüber an, wer für die Weitergabe von Informationen über die US-Beteiligung an Cyber-Angriffen gegen den Iran und Drohnenangriffe gegen mutmaßliche Terroristen verantwortlich ist. "Wir haben es mit Angelegenheiten zu tun, die die Sicherheit und den Schutz des amerikanischen Volks, unserer Familien oder unserer Soldaten oder unserer Verbündeter berühren können", sagte Obama.
Die republikanischen Senatoren John McCain und Lindsey Graham kritisierten die ergriffenen Maßnahmen Holders am Freitag als unzureichend und forderten die Ernennung eines Sonderrats, der mit den Ermittlungen beauftragt werden solle. (ap/afp)