Gütersloh. . Mit 97,9 Prozent der Stimmen hat dieNRW-FDP Christian Lindnerzum neuen Landesvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen gewählt. Lindner proklamierte Selbstständigkeit: Ziel der FDP sei nicht der Eintritt in irgendeine Koalition, sondern ein neues Denken in NRW.
Mit 97,9 Prozent der Stimmen hat die NRW-FDP Christian Lindner zum neuen Landesvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen gewählt. Die 375 Delegierten des FDP-Landesparteitags in Gütersloh feierten den Spitzenkandidaten bei der NRW-Landtagswahl am 13.Mai mit minutenlangem Beifall.
In seiner Rede erteilte der FDP-Politiker Spekulationen über eine rot-gelb-grüne „Ampelkoalition“ in NRW eine Absage. „Wir sind keine Reserve für Rot-Grün, wir sind die Alternative zu Rot-Grün“, sagte Lindner. Er könne bis heute nicht erkennen, dass SPD und Grüne bereit wären, „ihren Verschuldungskurs zu ändern und die notwendigen Sparmaßnahmen zu vollziehen“. Lindner lehnte den rot-grünen Ansatz von „guten Schulden“ ab. Ziel der FDP sei nicht der Eintritt in irgendeine Koalition, sondern ein neues Denken in NRW. Die FDP kämpfe für solide Finanzen statt teurer Versprechen. „Es gibt einen Stimmungswechsel“, betonte Lindner.
Ex-Außenminister Genscher lobte Lindner
Zuvor hatte der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) in seinem ersten Auftritt seit Jahren auf einem FDP-Parteitag die Delegierten von den Stühlen gerissen. Genscher lobte Lindner, der mit Bescheidenheit, Charakter und Mut für die liberale Sache angetreten sei. „Das ist es, was die Partei braucht“, sagte Genscher. Die FDP stehe hinter Christian Lindner, der als Hoffnungsträger für die liberale Partei in ganz Deutschland wirke. „Ich bin stolz auf Lindner“, sagte der 85-Jährige, der gerade erst von einer Herzerkrankung genesen ist. „Mich hat es heute nicht zu Hause gehalten.“
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bezeichnete als Kernproblem in Europa die Schuldenpolitik. Wer den Schuldenkurs in Griechenland stoppen wolle, könne nicht in NRW daran festhalten.