Berlin. . Am Donnerstagabend waren Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Johannes Teyssen, Chef des Energieversorgers Eon, in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ zu Gast. Sie nahmen gemeinsam Stellung zur Energiewende. Bei der Frage, ob er auch Oppositionsführer in NRW werde, ließ sich Röttgen nicht aus der Defensive locken.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen lässt sich von der Kritik nicht beirren: Der Spitzenkandidat der CDU für die Wahl in Nordrhein-Westfalen bleibt bei seiner Entscheidung, die Option Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag erst nach dem Urnengang zu prüfen. Er kämpfe nicht um die Frage, wer Opposition wird, sondern um die Frage, wer Regierung wird, sagte der CDU-Spitzenkandidat am Donnerstag in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“.

Nach dem Votum der Bürger werde man sich zusammensetzen und für den Fall, dass „es anders ausgegangen ist“, entscheiden, kündigte Röttgen an. Ein Sportler, der schon mit dem Gedanken an den zweiten Platz in einen Wettkampf gehe, könne nicht gewinnen.

„Strompreiserhöhungen sind nicht zwingend eine Folge der Energiewende“

Auch Eon-Chef Johannes Teyssen war Gast bei Talkmasterin Illner. Nach seiner Ansicht sind die von vielen Energieversorgern angekündigten Strompreiserhöhungen nicht zwingend eine Folge der Energiewende. „Was die Energiewende kostet, stellen wir nicht im ersten Jahr fest“, sagte der Chef des Energieversorgers und fügte hinzu: „Ob im ersten Jahr jetzt Preisveränderungen besonders mit der Energiewende zusammenhängen, da hätte auch ich selbst höchste Zweifel.“

„Wir arbeiten wirklich, es geht gut voran“

Die Energiewende sei ein langfristiges Projekt, dessen Chancen und Risiken erst auf lange Distanz sichtbar würden. Jetzt schon ihr Gelingen zu feiern, sei ebenso falsch wie „Alarmismus“. Gelingen könne die Wende jedoch nur mit Klugheit und Effizienz.

Der Bundesumweltminister wies Kritik zurück, die Energiewende werde nur halbherzig und nicht durchdacht genug vollzogen. „Wir arbeiten wirklich, es geht gut voran, wir sind im Zeitplan“, sagte Röttgen. (dapd)