Berlin. . 2,2 Prozent mehr Rente im Westen der Bundesrepublik, 3,6 Prozent mehr im Osten: Diesen Anhebung der Altersbezüge will die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge am beschließen. Grund für den Aufschlag sollen die 2011 gestiegenen Löhne und die gesunkene Arbeitslosigkeit sein.

Gute Nachrichten für die 20 Millionen Rentner in Deutschland: Sie erwartet ab Juli eine deutliche Rentenerhöhung. Laut „Bild“ will die Bundesregierung am Mittwoch entscheiden, dass die Altersbezüge im Westen um rund 2,2 Prozent steigen, und im Osten sogar bis zu 3,6 Prozent. Bei 1.000 Euro Rente ergibt dies umgerechnet ein Plus von 22 Euro im alten Bundesgebiet und von 36 Euro in den neuen Ländern.

Grund für den Aufschlag sind vor allem die im Boomjahr 2011 gestiegenen Löhne und die gesunkene Arbeitslosigkeit. Dadurch ist die Rentenkasse so voll wie schon lange nicht mehr. In der „eisernen Reserve“ der Rentenkasse lagen Ende Januar laut „Bild“ noch 23,8 Milliarden Euro - fast sechs Milliarden mehr als im Januar 2011. Und das, obwohl der Rentenbeitrag zum 1. Januar von 19,9 auf 19,6 Prozent gesunken ist.

2011 gab es nur ein Plus von 0,99 Prozent

Bereits im Oktober hatte der Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, Herbert Rische, in Würzburg angekündigt, dass 2012 ein kräftiges Plus ins Haus steht. Er hatte allerdings noch etwas andere Zahlen vorausgesagt: Knapp 2,3 Prozent in den alten und 3,2 Prozent in den neuen Bundesländern. Zum ersten Juli 2011 hatten sich die Rentner mit einem lediglich kleinen Plus von 0,99 Prozent begnügen müssen.

Bundessozialministerin Ursula von der Leyen will bis zur Sommerpause ein Gesetzespaket zur Rentenreform vorlegen. Ziel ist der Kampf gegen Altersarmut. Im vergangenen Jahr hatte von der Leyen erste Vorschläge für Nachbesserungen gemacht. Geplant ist unter anderem die Einführung einer Zuschussrente, mit der die Bezüge aus Rentenbeiträgen und privater Vorsorge für Geringverdiener auf 850 Euro netto im Monat aufgefüllt werden sollen. Außerdem plant die CDU-Politikerin eine verbesserte Erwerbsminderungsrente sowie eine Kombirente, mit der es Rentnern ermöglicht werden soll, Teilzeitarbeit und Rente flexibler zu kombinieren. (dapd)